Umzug mit Haustieren Teil 4: Ein Hoch auf die treuen Hunde

Umzug mit Hunden

Im dritten Teil der Reihe „Umzug mit Haustieren“ hast Du erfahren, weshalb Katzen nicht gerne umziehen und die ersten drei bis vier Wochen nicht einmal die neue Wohnung verlassen dürfen. Für alle Hundebesitzer unter Euch kommt deshalb jetzt die gute Nachricht: Mit einem Hund ist ein Umzug absolut unkompliziert. Die treuen Seelen sind auf ihren Besitzer fixiert und solange Du bei ihm bist, macht ihm in der Regel auch eine neue Umgebung nicht allzu viel aus. Wer da meistens schon eher Probleme macht, sind der Vermieter oder die Nachbarn…

Hundehaltung mit dem Vermieter klären

Du möchtest gewiss nur in eine Wohnung oder ein Haus umziehen, wenn Du Deinen vierbeinigen Freund mitnehmen darfst. Daher solltest Du die Frage der Hundehaltung unbedingt vorher mit Deinem Vermieter klären. Ein generelles Verbot von Haustieren oder Hunden darf vom Vermieter nicht mehr in den Vertrag gesetzt werden. Er muss gemäß der aktuellen Rechtsprechung hingegen stets im Einzelfall entscheiden und dies ausreichend begründen können. Ist die Hundehaltung aber rechtswirksam untersagt, musst Du Dich auch daran halten. Ansonsten musst Du entweder das Tier abgeben oder wieder ausziehen. Zudem kann Dir die Genehmigung zur Hundehaltung entzogen werden, wenn dies eine Belastung für die Nachbarn darstellt, zum Beispiel durch ständiges Bellen. All das sind deshalb wichtige Formalien, die Du dringend vor dem Umzug regeln musst.

Den Hund in die Vorbereitungen einbeziehen

Das klingt nun erst einmal seltsam, denn der Hund kann ja schlecht den Karton tragen oder das Umzugsfahrzeug steuern. Was ich stattdessen meine ist: Nimm den Hund bei der Wohnungsbesichtigung mit. Dies hat gleich zwei Vorteile: Der Vermieter lernt den Hund kennen und kann sich mit dem Gedanken an die Tierhaltung in der Wohnung anfreunden. Hierfür sollte der Hund natürlich gut erzogen sein und weder bellen noch aggressiv oder unkontrolliert durch die Wohnung stürmen. Ich gehe aber in diesem Artikel einfach mal davon aus, dass Du einen lieben und gut erzogenen Hund besitzt. Ansonsten wird es dringend Zeit für die Hundeschule oder einen spezialisierten Hundetrainer. Der zweite Vorteil, wenn Du Deinen Hund zur Wohnungsbesichtigung mitnimmst, liegt darin, dass er die neue Wohnung, eventuell den Garten und die Umgebung bereits kennenlernt und diese später für ihn weniger fremd und bedrohlich erscheinen. Nimm Dir ausreichend Zeit, damit der Hund die neue Umgebung erkunden kann, und mache einen oder mehrere Spaziergänge in der neuen Wohngegend mit ihm.

An das Autofahren gewöhnen

Die meisten Hunde kennen das Autofahren bereits. Sollte dies bei Deinem Tier nicht der Fall sein, solltest Du schon einige Wochen vor dem Umzug damit beginnen, es sanft an den Transport zu gewöhnen. Hierfür gibt es spezielle Käfige für den Kofferraum oder Du spannst ein Sicherheitsnetz zwischen Koffer- und Passagierraum. Bei Fahrzeugen mit kleinem Kofferraum kannst Du den Hund auch auf die Rückbank setzen. Bringe das Sicherheitsnetz dann zwischen Rück- und Vorderbank an, sodass der Hund während der Fahrt nicht nach vorne springen und Dich behindern kann. Bei langen Fahrten musst Du zudem ausreichend Pausen einlegen, sodass Dein Tier sein Geschäft erledigen sowie etwas Essen und Trinken kann. Nimm den Hund in Straßennähe unbedingt an die Leine und lasse ihn nicht zu lange alleine im Auto. Bei einer großen Hitze musst Du unbedingt ein oder mehrere Fenster öffnen (rund 5-10 Zentimeter), sodass kühle Luft hereinströmen kann. Öffne es allerdings nur so weit, dass der Hund nicht versucht hindurch zu klettern und sich dabei lebensgefährlich verkeilt oder entwischt. Im Winter muss das Auto ausreichend warm aufgeheizt werden. Am besten, Du fährst einfach so schnell wie möglich weiter. Ist die Temperatur für Dich angenehm, so ist sie dies normalerweise auch für den Hund.

Nimm Dir Zeit für Deinen Hund

Am Umzugstag selbst hast Du gewiss viel zu tun. Dennoch solltest Du Dir entweder ausreichend Zeit für Deinen Hund nehmen, oder diesen bei einer vertrauten Person in Betreuung geben. Der Stress und die Hektik gehen nämlich auch an den sensiblen Tieren nicht spurlos vorbei und eine Bezugsperson ist heute besonders wichtig. Am besten ist es, wenn Du den Hund als erstes in sein neues Heim bringst, seine gewohnten Spielsachen sowie Futter und Trinken aufbaust und ihn dann zur Betreuung bei einer ihm bekannten Vertrauensperson lässt. So kannst Du Dich in Ruhe um den Umzug kümmern, hältst den Hund von eventuellen Gefahren fern und er kann sich langsam an die neue Umgebung gewöhnen. Die gewohnten Spielsachen und Gerüche, beispielsweise seines Körbchens oder seiner Lieblingsdecke, helfen dabei.

Apropos Gefahren…

Hast Du keine Möglichkeit, Deinen Hund vom Umzugstrubel fern zu halten, so baue ihm ein gemütliches Nest in erhöhter Position, zum Beispiel auf dem Sofa, damit er die Situation überblicken und beobachten kann. Nimm Dir ausreichend Zeit und bringe viel Ruhe in den Umzug, denn Hunde spüren sofort den Stress bei ihrer Bezugsperson. Achte zudem jederzeit darauf, dass der Hund von möglichen Gefahrenquellen fernbleibt. Bewahre zum Beispiel Lösungsmittelbehälter, Farbtöpfe oder Werkzeuge in einem separaten, verschlossenen Raum auf. Achte zudem darauf, dass viele Zimmerpflanzen für Hunde hochgiftig sind. In der ungewohnten Situation kann es durchaus passieren, dass das Tier bislang ungewohnte Gepflogenheiten an den Tag legt und plötzlich am giftigen Grünzeug knabbert. Auch die Pflanzen sollten deshalb stets außerhalb seiner Reichweite zwischengelagert werden. Für den Notfall hast Du am besten die Nummer des Tierarztes in der Hosentasche oder speicherst sie im Handy ein.

Nach dem Umzug: Eingewöhnung und Organisation

Es ist geschafft: Der Umzug ist gemeistert, Dein Hund und Du sind wohlbehalten im neuen Zuhause angekommen. Nun wird es Zeit, dass Du den Hund in der neuen Gemeinde anmeldest. Zudem solltest Du Dir bestenfalls ein paar Tage frei nehmen und Dich intensiv mit Deinem Hund beschäftigen, in Ruhe die Wohnung einräumen und zur gewohnten Tagesordnung übergehen. Halte wieder die Gassi-, Essens- und Spielzeiten ein, sodass für den Hund alles so gewohnt wie möglich weiterläuft. Einer eurer Spaziergänge kann dann vielleicht auf das örtliche Umzugsamt stattfinden, denn nach dem Umzug muss dein Hund umgemeldet werden, damit auch steuerlich alles okay ist. Muss das Tier bald für einige Stunden in der neuen Wohnung alleine bleiben, so musst Du dies langsam mit ihm trainieren, und zwar auch dann, wenn dies früher immer reibungslos geklappt hat. Neue Umgebung, neue Gewohnheiten – das kann jedenfalls passieren, muss es aber nicht. Jetzt sind deshalb vor allem Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt. Ein Umzug ist damit aber auch eine tolle Chance, seinen Hund noch einmal ganz neu kennenzulernen, zu trainieren und eine noch engere Bindung aufzubauen. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und Freude…

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Dieser Artikel ist Bestandteil einer Artikel-Serie mit insgesamt 5 Artikeln. Vielleicht gefällt ist auch einer der anderen Artikel aus dieser Serie spannend für dich? Hier eine Liste der weiteren Artikel meiner Artikelserie „Umzug mit Haustieren“:

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