Pflegeleichte Bodenbeläge für die neue Wohnung finden

Pflegeleichte Bodenbeläge für die neue Wohnung finden

Wer umzieht, muss viele Dinge planen. Ein Punkt, der ebenfalls auf der Checkliste stehen sollte, ist die Wahl des Bodenbelages für die neue Wohnung. Dieser sollte zum persönlichen Geschmack, aber auch zum jeweiligen Zimmer passen. Pflegeleichte Bodenbeläge sind im Trend. Wir erklären die Unterschiede.

Welcher Bodenbelag passt zu meiner Wohnung?

Bei einem Umzug stellt sich im Zusammenhang mit der Wohnungseinrichtung oft die Frage, welche Bodenbeläge für die Räume der neuen Wohnung am besten geeignet sind. Dabei gilt: Die Fußbodenbeläge sollten zu den persönlichen Vorstellungen passen, sich aber auch gut in die verschiedenen Wohnräume einfügen. Für gewöhnlich wird für das Badezimmer und die Küche ein anderer Bodenbelag gewählt als für den Wohnbereich. Für stark frequentierte Räume wie Arbeits- und Kinderzimmer empfiehlt sich ein möglichst robuster Belag.

Neben der Optik spielen die Reinigung und Pflege eine wichtige Rolle. Holz ist ein beliebtes Material für Fußböden, in Bezug auf die Pflege aber anspruchsvoll. Eine Alternative bilden PVC-Bodenbeläge. Diese sind robust, pflegeleicht und bieten zahlreiche weitere Vorteile. Daneben stehen Vinyl- und LVT-Bodenbeläge zur Auswahl, die ebenfalls einige Vorzüge aufweisen.


PVC-Bodenbelag

Die Abkürzung PVC steht für Polyvinylchlorid. Dabei handelt es sich um den Kunststoff, aus dem PVC-Bodenbeläge gefertigt werden. Da ist nichts anderes als Vinyl. Um die PVC-Boden-Meterware von den ebenfalls aus Polyvinylchlorid gefertigten Dielen und Fliesen zu unterscheiden, werden die Module heute als „Vinylboden“ oder „Designbelag“ bezeichnet, während die Rollenware in zwei bis fünf Meter Breite als PVC-Bodenbelag bezeichnet wird.


Der PVC-Bodenbelag gilt als der erste aus Kunststoff gefertigte Boden. Verlegt werden die praktischen Böden bereits seit den 1960er-Jahren. Inzwischen sind PVC-Bodenbeläge in vielen Designs erhältlich. Je nach gewähltem Dekor imitieren sie Steinfliesen oder Holzböden und sind von diesen kaum zu unterscheiden. Auch vor schädlichen Inhaltsstoffen muss man sich heute dank strenger Europäischer Produktionsrichtlinien keine Sorgen mehr machen.

Gegenüber anderen Bodenbelägen wie Parkett und Laminat hat ein PVC-Boden einiges zu bieten. Er lässt sich leicht verlegen, ist schalldämmend und wasserabweisend bei korrekter Verlegung. Die Reinigung und Pflege gestalten sich besonders einfach. PVC-Böden lassen sich sowohl mit einem Besen als auch durch den Einsatz von Reinigungsmitteln und Wasser reinigen.

Die Vor- und Nachteile von PVC-Böden im Überblick

VorteileNachteile
Robust und leicht zu reinigenBesteht aus Kunststoff
Je nach Nutzungsklasse für alle Wohnräume geeignetKann sich im Laufe der Zeit verfärben oder verblassen
Je nach Produkt und Raumgröße lose verlegbarBodenbelag lässt sich bei vollflächiger Verklebung schwer entfernen
In vielen Farben und Designs erhältlich                                         
Gute Trittschalldämmung                                         
Tabelle: Vor- und Nachteile von PVC-Böden


Vinyl-Bodenbelag

Vinyl-Bodenbeläge werden ebenfalls aus Polyvinylchlorid gefertigt. Im Grunde handelt es sich um eine Weiterentwicklung des PVC-Bodens. Weil bei Vinylböden der Fokus auf sehr authentischen Designs liegt, werden diese gerne auch als „Designbelag“ oder „Designboden“ bezeichnet. Auch die Bezeichnung „LVT-Boden“ ist geläufig. Der Name „Luxury-Vinyl-Tiles“ betont sowohl das modulare Format als auch die Designstärke der Vinylbodenbeläge. Bei einem Vinyl-Bodenbelag sorgen Weichmacher dafür, dass der Boden seine typisch praktischen Eigenschaften erhält. Dabei muss man sich nicht notwendig vor giftigen Inhaltsstoffen fürchten. Der Einsatz von schädlichen Phthalten ist heute verboten, namhafte Hersteller setzen auf gesundheitlich unbedenkliche, zum Teil sogar sehr natürliche Weichmacher.

Die schönen Bodenbeläge kommen in allen Wohnbereichen zum Einsatz. Sie sind meist sehr kratzfest und je nach Nutzschichtdicke für eine starke Beanspruchung ideal geeignet (ab 0,55 mm Nutzschicht). Vinyl ist darüber hinaus wasserresistent und antibakteriell. Damit sind Vinyl-Böden eine gute Wahl für Allergiker. Aufgrund ihrer Elastizität dämpfen sie den Trittschall und sind gelenkschonender. Wie PVC-Böden sind auch Vinyl-Böden in authentischen Stein- und Holz-Designs mit strukturierten Oberflächen erhältlich.

Die Vor- und Nachteile von Vinyl-Böden im Überblick

VorteileNachteile                            
Pflegeleicht und meist sehr rutschsicherBesteht aus künstlichem Material
Je nach Nutzungsklasse für alle Räume geeignetEnthalten Weichmacher, die heute aber gesundheitlich unbedenklich sind
In vielen Farben und Dekoren erhältlichSchwere Möbel können Dellen verursachen
Isoliert gut gegen TrittschallKann sich im Laufe der Zeit und durch Sonneneinstrahlung verfärben
Viele Böden lassen sich im Klicksystem leicht verlegenJe nach Produkt Entsorgung über den Sondermüll
Die Vor- und Nachteile von Vinyl-Böden


Designboden ohne Vinyl

Weil das Bewusstsein für Umweltschutz steigt und Vinylböden immer noch ein schlechter Ruf hinsichtlich der gesundheitlichen Verträglichkeit nachhängt, der heute gar nicht mehr so stimmt, werden Designböden ohne Vinyl immer beliebter. Hier setzen die Hersteller insbesondere auf innovative Materialien, aber auch PET (Polyurethan). Hierfür werden oft natürliche Materialien wie Pflanzenöle oder mineralische Stoffe verwendet. Die Designböden ohne Vinyl verfügen in der Regel über ähnliche Eigenschaften wie die Vinylböden, sind also angenehm zu belaufen, fußwarm, pflegeleicht und robust. Auch die Dekorvielfalt ist groß und authentische Designs sind zu bestaunen.

Die Vor- und Nachteile Designböden ohne Vinyl im Überblick

VorteileNachteile
Meist sehr robust und pflegeleichtAuch diese Böden sind nicht komplett „natürlich“
Umweltfreundlich und wohngesundIm Vergleich zu PVC- und Vinyl-Böden recht teuer
Oberfläche kann jeden Bodenbelag täuschend echt imitieren                             
Oft sehr komfortabel und trittschalldämmend 
Die Vor- und Nachteile von Designböden ohne Vinyl im Überblick


Wie verlegt man Bodenbeläge?

Auch bei der Verlegung punkten die erwähnten Bodenbeläge. Sie lassen sich entweder wie ein Teppichboden ausrollen oder mit Hilfe eines einfachen Klicksystems auslegen. Ein PVC-Boden sollte bei in großen Räumen und bei starker Beanspruchung auf jeden Fall vollflächig verklebt werden. Ein PVC-Boden mit Textilrücken kann bis zu einer Raumgröße von bis zu 20 bis 25 m² oft aber auch lose verlegt werden. Designböden und Vinylböden sind sowohl als Klebe- und Klickböden erhältlich, heute aber auch als selbstliegende (Loose-Lay) oder selbstklebende Varianten verfügbar.

Bei einem klassischen Holzfußboden sieht das schon anders aus. Das Verlegen eines Holzbodens sollte ein Fachmann vornehmen. Dies trifft vor allem auf Parkett und Massivholzdielen zu, die verklebt werden müsseb. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann sich zum Beispiel für Laminat entscheiden. Dieses ist preiswerter als Parkett und lässt sich in der Regel mit wenigen Handgriffen selbst verlegen. Sowohl Parkett- als auch Laminat-Böden wirken modern und elegant. Bodenfliesen eignen sich ebenfalls als Bodenbelag. Wer über das notwendige handwerkliche Geschick verfügt und Geld sparen möchte, kann die Fliesen selbst verlegen. Anderenfalls ist es sinnvoll, einen Fliesenleger zu beauftragen.

Als Ergänzung bietet sich ein Teppichboden an, insbesondere im Wohnbereich. Ähnlich wie Holz schafft dieser eine angenehme, warme Atmosphäre. Je nach Größe und Modell lassen sich Teppiche einfach ausrollen. Gegebenenfalls ist vorher ein Zuschnitt erforderlich, um ihn an eventuelle Unregelmäßigkeiten im Raum anzupassen.

Das Verlegen von Fliesen sollte ein professioneller Fliesenleger übernehmen.
Das Verlegen von Fliesen sollte ein professioneller Fliesenleger übernehmen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Bodenbelägen?

Obwohl Vinylböden zahlreiche Vorteile aufweisen, enthalten sie Weichmacher. Diese können im Laufe der Zeit ausdünsten. Die Entsorgung beziehungsweise das Recycling stellt ebenfalls ein Problem dar. Namhafte Hersteller setzen heute allerdings auf gesundheitlich unbedenkliche Weichmacher, eine gute Recycelbarkeit und hohen Recyclinganteil sowie eine möglichst umweltschonende Herstellung. Am besten achtet man hier auf entsprechende Siegel.

Mittlerweile gibt es auch Vinylböden ohne Vinyl. Diese enthalten weder PVC noch Weichmacher und sind somit ökologisch unbedenklich. Gleichzeitig besitzen sie alle Vorteile von herkömmlichen Vinyl-Bodenbelägen, etwa die Pflegeleichtigkeit und die Strapazierfähigkeit. Auch die Auswahl an Dekoren ist groß, sodass für jeden Geschmack etwas zu finden ist.

Wer seine Wohnung also gerne mit einem Vinyl-Bodenbelag auslegen möchte, aber großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legt, sollte nach Vinyl-Böden mit dem bekannten „Blauen Engel“ suchen. Dieses ist das deutschlandweit bekannte Umweltzeichen, das umweltfreundliche Produkte auszeichnet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf klassische Holzböden zurückzugreifen. Wichtig ist, dass diese FSC- oder PEFC-zertifiziert sind, also aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.

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