Im ersten Teil der Reihe „Umzug mit Haustieren“ hast Du erfahren, worauf Du allgemein bei einem Umzug mit Deinen tierischen Familienmitgliedern achten musst, wo eventuelle Gefahren lauern und wie wichtig die Eingewöhnung im neuen Zuhause ist. Nun möchte ich Dir erklären, was Du besonders bei Klein- und Nagetieren in Käfighaltung beachten musst.
Grundsätzlich unkompliziert
An sich verkraften Klein- und Nagetiere, die in einem Käfig gehalten werden, einen Umzug eigentlich sehr gut. Kein Wunder, an ihrem „wirklichen Zuhause“, dem Käfig, ändert sich ja schließlich nichts. Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Tierarten. Hamster zum Beispiel, sind nachtaktiv und leiden deshalb besonders unter dem Baulärm und Trubel eines Umzugs. Vögel geraten während dem Transport schnell in Panik, was bei den sensiblen Federtieren bekanntlich lebensbedrohlich werden kann. Wenn Du aber die folgenden Tipps bei Deinem Umzug berücksichtigst, hast Du die Gefahren zumindest schon einmal deutlich minimiert:
Kaninchen, Meerschweinchen & Co am besten im Käfig transportieren
Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse, Ratten, Hamster und weitere Nagetiere in Käfighaltung sollten, wenn möglich, auch in diesem transportiert werden. So müssen sie ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen, bei mehreren Tieren haben sie ihre Artgenossen zur Beruhigung und während der Fahrt sind ausreichend Futter und Wasser vorhanden. Dafür musst Du diese natürlich vor dem Transport noch einmal frisch befüllen. Nachtaktive Tiere kannst Du auch tagsüber transportieren, mit etwas Glück verschlafen sie den ganzen Trubel sogar. Halte sie aber unbedingt vom Lärm der Renovierungsarbeiten fern, denn davon könnten sie aufwachen und der Wach- Schlafrhythmus wird gestört. Allgemein gilt aber: Richte in der neuen Wohnung eine ruhige Ecke ein und transportiere die Tiere so früh wie möglich. Halte sie von Lärm, Gerüchen und gefährlichen chemischen Stoffen fern und versuche sie auch während der Fahrt zu schonen. Lege hierfür eine Decke über den Käfig. Dies verringert die Gefahr von Panik, vor allem bei Vögeln. Gleichzeitig hält sie kalte Zugluft ab und verhindert damit eine Erkältung. Achte aber unbedingt darauf, dass genügend frische Luft ins Innere des Käfigs gelangt.
Der Käfig ist zu groß für das Fahrzeug?
Der Käfig ist aber so groß, dass er nicht in Dein Auto passt? Dann setze die Klein- und Nagetiere in spezielle Transportboxen oder notfalls in einen stabilen Pappkarton mit ausreichend vielen und großen Luftlöchern. Lege hierfür passende Streu hinein, am besten bereits verwendete aus dem Käfig, denn dies verbreitet einen gewohnten und beruhigenden Geruch. Nimm aber natürlich nur trockene und saubere Streu. Gerne kannst Du auch frische Streu verwenden und als oberste Schicht einfach noch ein paar Krümel aus dem Käfig hinzugeben. Du kannst gerne auch ein wenig Futter oder Heu in der Transportbox deponieren, manche Tiere lassen sich dadurch beruhigen, viele werden dieses aber nicht anrühren. Bei längeren Fahrten musst Du etwa alle zwei Stunden Pause machen, um den Tieren in einer ruhigen Minute etwas Wasser zum Trinken anzubieten.
Transportmaterial richtig fixieren
Eine schnelle Bremsung oder eine scharfe Kurve, für die Menschen ist das im Auto kein Problem. Wenn der Käfig oder die Transportbox aber kippen, kann das für die Klein- und Nagetiere tödlich enden. Fixiere sie deshalb unbedingt ausreichend im Auto. Verwende hierfür Gurte und notfalls ein wenig Füllmaterial, zum Beispiel ein Kissen zwischen Käfig und Autositzen. Hauptsache, er ist fest. Achte aber darauf, dass die Tiere durch die Gitterstäbe nichts anknabbern können, was für sie giftig wäre. Transportboxen sind oft zu klein für Gurte. Halte diese notfalls während der Fahrt in der Hand. Bei einem richtigen Unfall wird das aber leider auch nicht ausreichend sein, also unbedingt vorsichtig fahren!
Vor Unterkühlung und Überhitzung schützen
Eine Decke reicht leider nicht immer aus, um die Tiere im Winter vor der eisigen Kälte zu schützen. Sind Deine Tiere die Außentemperaturen nicht gewohnt, so packe den Transportbehälter oder Käfig unbedingt ausreichend in Decken ein, achte aber zugleich darauf, dass genügend Luft in das Innere gelangt. Heize das Fahrzeug auf Raumtemperatur vor, ebenso das neue Zuhause, und überwinde die kalten Stellen so schnell wie möglich. Im Sommer hingegen, kann es den Tieren zu heiß werden. Stelle sie deshalb im Auto niemals direkt vor das Fenster, durch welches die Sonne knallt. Achte darauf, dass sich die Tiere im Schatten aufhalten, klimatisiere das Fahrzeug ausreichend und schütze sie durch eine Decke vor direkter Sonneneinstrahlung. Lasse sie zudem niemals alleine im Auto, um beispielsweise an der Tankstelle einen Snack einzunehmen. Denn im Auto wird es schnell einmal 60 oder auch 80 Grad heiß.
Einleben im neuen Zuhause
Ist der Transport gut überstanden, hast Du die größte Hürde erfolgreich genommen. Käfigtiere leben sich in neuen Umgebungen meist sehr schnell und gut ein. Achte aber darauf, dass sie in ähnlichen Bedingungen leben können, wie zuvor. Waren Deine Hasen zum Beispiel in einem Außenstall oder die Meerschweinchen hatten Auslauf auf dem Balkon, so sollte dies nun auch wieder möglich sein. Natürlich geht das nicht immer. Gewöhne dann deine Haustiere schon früh, langsam und schonend um. Hole sie zum Beispiel immer wieder für ein bis zwei Stunden in die Wohnung, dann für eine Nacht, dann für einen Tag mit zwei Stunden Auslauf etc. Der Übergang sollte so harmonisch wie möglich ablaufen. Natürlich müssen die Tiere auch im neuen Zuhause in einer angemessenen Temperatur sowie geschützt vor Zugluft, Lärm und Gerüchen wohnen können. Übrigens: Nicht in jeder Wohnung sind Haustiere erlaubt. Käfigtiere sollten zwar grundsätzlich kein Problem darstellen, bespreche dies aber unbedingt im Voraus mit Deinem neuen Vermieter.
Weitere Artikel aus der Serie „Umzug mit Haustieren“
Dieser Artikel ist Bestandteil einer Artikel-Serie mit insgesamt 5 Artikeln. Vielleicht gefällt ist auch einer der anderen Artikel aus dieser Serie spannend für dich? Hier eine Liste der weiteren Artikel meiner Artikelserie „Umzug mit Haustieren“:
- Umzug mit Haustieren Teil 1: Worauf muss ich achten?
- Umzug mit Haustieren Teil 2: Ortswechsel mit Klein- und Nagetieren im Käfig (Dieser Artikel)
- Umzug mit Haustieren Teil 3: Katzen als echte Herausforderung
- Umzug mit Haustieren Teil 4: Ein Hoch auf die treuen Hunde
- Umzug mit Haustieren Teil 5: Vorsicht bei Fischen und Wasserpflanzen