Umziehen mit Kindern Teil 1: So meisterst Du die Herausforderung

Umziehen mit Kindern Teil 1 - so meisterst du die Herausforderung

Ein Umzug ist an sich schon eine sehr aufreibende Sache. Doch wenn auch noch Kinder mit im Spiel sind, stehst Du vor einer echten Herausforderung. Je weiter entfernt das neue Zuhause sein wird, desto besser musst Du Deine Kinder auf die große Veränderung vorbereiten. Und auch am Umzugstag selbst müssen sie, je nach Alter, rundum gut versorgt werden. Ich habe Dir deshalb eine Checkliste zusammengestellt, worauf Du vor, während und nach dem Umzug mit Kindern achten solltest…

Vor dem Umzug

1. Die Kinder auf das neue Zuhause vorbereiten

Schon lange Zeit vor dem Umzug selbst solltest Du Deine Kinder gut auf die neue Umgebung vorbereiten. Wie weit weg werdet Ihr dann wohnen? Müssen die Kinder vielleicht all ihre Freunde zurücklassen? Was wird sich in der neuen Umgebung ändern? Auf welche Schule werden sie gehen? Wie sieht es mit Hobbies aus? Deine Kinder haben gewiss viele Fragen und auch ein wenig Angst, schließlich handelt es sich um eine große Veränderung in ihrem Leben. Du solltest deshalb regelmäßig mit ihnen darüber sprechen und herausfinden, welche Bedürfnisse deine Kinder haben. Vielen hilft es zum Beispiel, wenn sie ihr neues Zuhause vorher besichtigen können. Auch eine neue Schule oder der Kindergarten sollten unbedingt schon vor dem ersten Tag einmal besucht werden. Beachte aber, dass keine ausgiebigen Diskussionen entstehen. Nimm Dir stattdessen zwar genügend Zeit für die Antwort auf ihre Fragen, wechsle aber rechtzeitig das Thema bevor es belastend oder ärgerlich wird. Der Umzug sollte so positiv wie möglich von statten gehen. Eine Möglichkeit wäre es, die Kinder am Umzug selbst zu beteiligen. Lass Sie bei der Auswahl der neuen Einrichtung helfen und wenn möglich ihr neues Zimmer selbst aussuchen. Das Kind soll das Gefühl bekommen, dass das neue Zuhause eine Besserung mit sich bringt. Finde etwas in der neuen Umgebung, das Dein Kind begeistern wird und baue auf dieser positiven Erfahrung auf. Ein Beispiel? Deine Tochter würde gerne Basketball spielen, aber im bisherigen Ort gab es nur eine Mannschaft für Männer? Dann informiere Dich doch einmal, ob dies im neuen Zuhause vielleicht endlich möglich wäre.

2. Zeit zu packen

Wenn es an der Zeit ist zu packen, so solltest Du auch hier Deine Kinder unbedingt mit einbeziehen. Lasse sie zum Beispiel, wenn sie alt genug sind, ihre Spielsachen selbst einpacken. Dies gibt dem Kind das Gefühl ein Teil des Geschehens zu sein und dadurch direkt am Umzug beteiligt. Nichts ist schließlich schlimmer als Machtlosigkeit, wenn ein Kind nur zusehen kann wie seine Sachen weggepackt werden.

3. Verpflegung nicht vergessen

Je kleiner die Kinder, desto bedürftiger sind sie. Das bedeutet, dass Du bereits beim Packen darauf achten musst, dass Du wichtige Utensilien am Umzugstag noch zur Hand hast. Ein Baby zum Beispiel, braucht neben dem altersgemäßen Essen und Trinken auch unbedingt Wechselklamotten, Windeln und Spielzeuge. Da Du im Trubel des Umzugs aber gewiss irgendetwas vergessen wirst, mache Dir so frühzeitig wie möglich eine Liste.

4. Die Betreuung organisieren

Wenn Du Dich am Umzugstag nicht um Deine Kinder kümmern kannst, weil Du zum Beispiel den Transport der Möbel selbst übernimmst, solltest Du rechtzeitig ihre Betreuung sicherstellen. Bedenke dabei, dass es sich sowieso um eine sehr stressige Situation handelt, Dein Kind vielleicht Angst hat vor der neuen Umgebung oder ein Baby noch gar nicht so recht versteht, was gerade vor sich geht. Um den zusätzlichen Stress dann so gering wie möglich zu halten, sollte zumindest die Betreuungsperson möglichst vertraut sein. Frage deshalb rechtzeitig zum Beispiel bei den Großeltern der Kinder an, damit diese sich den Tag freihalten können.

5. Richtig „Tschüss“ sagen

Gerade ältere Kinder und Jugendliche, die bei einem Umzug die Schule wechseln und Freunde zurücklassen müssen, sehnen sich oft nach einem adäquaten Abschied. Ermögliche ihnen daher eine kleine Abschiedsfeier. Diese ist ein schönes Ritual, um den vergangenen Lebensabschnitt bewusst abzuschließen und dann mit einem klaren Schnitt ins neue Zuhause zu ziehen. Auch für Dich selbst wäre das gewiss eine gute Idee.

Während des Umzugs

Etwas ältere Kinder können sehr gerne am Umzugstag helfen. Lass sie leichte Sachen, zum Beispiel ihr Spielzeug, selbst tragen und bei der Einrichtung im neuen Zuhause helfen. Biete ihnen aber jederzeit auch einen Rückzugsort an, falls ihnen der Trubel irgendwann zu viel wird. Im neuen Zuhause angekommen, solltet Ihr zuerst den Kinderbereich einrichten. Darauf freut es sich schließlich am meisten und irgendwann wird sich gewiss auch die Müdigkeit breitmachen.

Nach dem Umzug

1. Kinder bis sechs Jahre

Nach dem Umzug brauchen die Kinder vor allem zwei Dinge: Vertrautes und viel Zeit. Es ist daher keine gute Idee, das Kinderzimmer komplett neu einzurichten. Klar, anbieten würde es sich, aber das Kind sollte in seinem vertrauten Bett schlafen können und den alten Kleiderschrank wiedererkennen. Denn je vertrauter die Umgebung ist, desto schneller gewöhnen sich Kinder im neuen Heim ein. Kinder bis sechs Jahre sind dabei übrigens am unkompliziertesten. Sie sind sehr an ihre Eltern und weniger an äußere Umstände gebunden. Nimm Dir deshalb nach dem Umzug viel Zeit für Dein Kind, unternehme tolle Ausflüge mit ihm und verbringe schöne Zeiten im neuen Zuhause. So gibst Du ihm Sicherheit und gleich einige positive Erinnerungen an die neue Umgebung. Das Wichtigste ist: Anwesenheit zeigen.

2. Kinder im Schulalter

Wenn Dein Kind bereits im Schulalter ist, hat das Vor- und Nachteile. Einerseits ist ein Schulwechsel (siehe hierzu auch den 2. Artikel unserer Serie, Umziehen mit Kindern Teil 2: So klappt der Schulwechsel) ein einschneidendes Erlebnis für das Kind und meistens mit großen Ängsten verbunden. Ist der erste Tag aber überstanden, findet es andererseits meist sehr schnell neue Freunde und dadurch sozialen Anschluss. Bereite Dein Kind daher gut auf den Schulwechsel vor, besuche die Räumlichkeiten einmal vor dem ersten Schultag und versuche ihm so gut wie möglich die Angst zu nehmen. Am besten wäre es, wenn Dein Kind am ersten Schultag schon ein Kind aus seiner Klasse oder zumindest aus der gleichen Schule kennt. Dies nimmt die Angst und gibt Orientierung. Erkundige Dich doch zum Beispiel einmal bei Deinen Nachbarn, ob sie jemanden im gleichen Alter kennen oder vielleicht selbst Kinder auf der Schule haben. Eine tolle Möglichkeit für soziale Kontakte sind stets auch Sportvereine, eine Musikschule, ein Reitstall oder ein anderes Hobby, welches Dein Kind gerne ausübt. Der positive Nebenaspekt dabei ist, dass Du selbst gleich Deine soziale Umgebung kennenlernst und vielleicht den ein oder anderen neuen Freund findest. Trotz allem musst Du zur Eingewöhnung Deines Kindes in der neuen Schule rund sechs bis acht Wochen rechnen. Ein paar Tränen bleiben da meist nicht aus…

3. In Kontakt bleiben

Natürlich sind neue Freunde für die Kinder immens wichtig, doch auch die „alten“ sind nicht einfach vergessen. Dein Kind wird seine bisherigen Freunde und Freundinnen vermissen und seine Erfahrungen in der neuen Umgebung mit ihnen teilen wollen. Mache es ihm deshalb so einfach wie möglich mit seinen alten Freunden in Kontakt zu bleiben. Solltet Ihr nicht allzu weit weggezogen sein, kannst Du ja vielleicht sogar einmal ein Treffen organisieren. Auch wenn sich die Kinder in den Feiern gegenseitig besuchen können, haben Sie stets einen Grund zur Vorfreude. Biete ihnen sonst die Möglichkeit für Telefonate oder ein Videogespräch via Skype. Je nach Alter des Kindes, wäre vielleicht jetzt auch der richtige Zeitpunkt für ein eigenes Smartphone.

4. Wenn die Pubertät Probleme bereitet

Gerade im Teenageralter ist ein Umzug für viele Jugendliche besonders belastend. Nicht selten kommt es dann zu etwas größeren Problemen zwischen Eltern und Kindern, zu Streit oder Trotzreaktionen. Der Umzug mit Teenagern erfordert daher etwas mehr Eingewöhnungszeit und Einfühlungsvermögen. Aber mehr dazu im dritten Teil der Reihe „Umziehen mit Kindern“

Weitere Artikel aus dieser Serie

Umziehen mit Kindern Teil 2: So klappt der Schulwechsel

Umziehen mit Kindern Teil 3: Wenn die Pubertät Probleme macht

Umziehen mit Kindern Teil 4: So findest Du einen Babysitter

Umzug mit Kindern: Tipps für die Eingewöhnung

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