Low-Budget: Umzug mit dem Transporter aus dem Möbelmarkt oder Baumarkt

Low-Budget-Umzug: Transporter aus dem Baumarkt oder Möbelhaus mieten

Wer beim Umzug aufs Geld gucken muss und nur innerhalb einer Stadt und mit verhältnismäßig wenig Möbeln und anderen Gegenständen umzieht, der kann beim Transport seiner Habseligkeiten am Umzugstag unter Umständen richtig sparen! Anstatt den Transporter bei einer renommierten Vermietungsgesellschaft anzumieten, kann man nämlich prüfen ob ein im Baumarkt oder Möbelmarkt gemieteter Transporter nicht unter Umständen sehr viel preisgünstiger ist und so den Umzug zu einem echten Low-Budget-Projekt macht!

Was viele gar nicht wissen …

Mittlerweile hat fast jedes große Einrichtungshaus oder jeder Baumarkt das Serviceangebot für seine Kunden einen Transporter, Lieferwagen oder einen Anhänger anzumieten um die eingekauften Möbel oder Baustoffe unproblematisch transportieren zu können.

Was viele gar nicht wissen: Oft sind es gar nicht die Möbelhäuser oder Baumärkte, die hier als Vermieter auftreten, sondern Drittagenturen! Diese profitieren nur von den Kunden des Marktes und verkaufen Ihre Serviceleistungen quasi „on top“. Nicht selten kann man daher die Transporter in Baumärkten oder Möbelhäusern tatsächlich auch ausleihen ohne selber Kunde des Marktes zu sein!

Für deinen Umzug ergibt sich so unter Umständen ein nicht unerhebliches Einsparpotential. Immer dann, wenn man wenig Möbel und Gegenstände zum Transportieren hat und wenn man in einer größeren Stadt nur kleiner Strecken bewältigen muss (z.B. wenn man sein Kinderzimmer oder das Zimmer in einer Studenten-WG räumt), kann es durchaus sinnvoll sein, die hiesigen Händler anzusprechen und nachzufragen ob nicht ein Transporter stundenweise vermietet wird.

Ein Rechenbeispiel

Ein Transporter bei einem renommierten Vermieter kostet meiner Erfahrung nach rund 65 – 100 Euro pro Tag. Der genaue Preis hängt natürlich immer vom Vermieter, den sonstigen Serviceleistungen und dem Transporter (z.B. Modell, Ladevolumen, Preisklasse etc.) ab. Auch der Zeitpunkt der Anmietung (je früher man mietet, desto billiger wird’s normalerweise) ist für die Preisgestaltung ausschlaggebend. Rechnen wir einfach mal mit einem durchschnittlichen Preis von 80 Euro pro Transporter und Tag (die Spritkosten lassen wir der Einfachheit halber unter den Tisch fallen). Eine stündliche Anmietung ist bei vielen klassischen Verleihern nicht, oder nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich. Um die Tagesmiete kommt man hier fast nie herum.

Das letzte Baumarktangebot, dass ich wahrgenommen habe sah so aus: Transporter für 7,95 Euro / Stunde und 0,30 Cent je gefahrenen Kilometer. Der Sprit ist im Kilometerpreis bereits enthalten gewesen, das Tanken übernahm der Baumarkt, ich hatte den Transporter mit fast vollen Tank übenommen.

Gehen wir mal von folgenden Parametern aus (in meinen Augen relativ realistisch für kleine Umzüge innerhalb der gleichen Stadt):

  • Klassischer Studenten-Umzug von einer Wohngemeinschaft in die nächste
  • Transportiert wird über eine Strecke von 8 Kilometern von der alten zur neuen Wohnung
  • Der Baumarkt ist 7 Kilometer von beiden Umzugsorten entfernt
  • Für das Holen des Transportes, das Beladen, Transportieren und Entladen und das Wegbringen des Transporters muss mit ungefähr 3 Stunden kalkuliert werden

Dann ergeben sich mit den Eckdaten meiner letzten Baumarkt-Transporter-Erfahrung Gesamtkosten von 32,85 Euro (setzten sich zusammen aus 9 Euro Kosten für die gefahrene Strecke von 30 Kilometern und 23,85 Euro aus der Anmietung über 3 Stunden).

Selbst bei 2 Transporten auf der gleichen Strecke ergibt sich lediglich ein Preis von 61,50 Euro (setzt sich zusammen aus 13,80 Euro für 46 Km gefahrene Strecke und Transportermiete über 47,70 Euro für 6 Stunden), der immer noch deutlich unter den üblichen Tagespreisen von renommierten Vermietstationen liegt.

Du siehst: Wer auf’s Geld gucken muss, der kann mit Baumarkt-Transportern oder mit geliehenen Anhängern aus dem Möbelmarkt durchaus Geld sparen!

Vorbereitung ist das A und O beim Low-Budget Umzug

Wer mit der stündlichen Anmietung eines Lieferwagens viel Geld sparen will, der sollte seinen Umzug aber besonders gut vorbereiten. Denn: Jede weitere angefangene Stunde für die Miete des Transporters kostet bares Geld! Wer erst anfängt alle Möbel abzubauen, wenn der Transporter schon vor der Tür steht, der wird unter Umständen sogar drauf zahlen. Daher solltest du am Umzugstag richtig vorbereitet in den Möbeltransport starten. Berücksichtige dazu vor allem folgende Tipps:

  • Packe erst alles fertig bevor du den Transporter holst. Hier erfährst du, wie du Umzugskartons richtig packst.
  • Sieh‘ zu, dass alle Möbel abgebaut und für den Transport verpackt sind
  • Recherchiere die schnellsten (von der Fahrtzeit) Strecken zwischen den beiden Umzugsorten und für die Strecke von den Umzugsorten zum Baumarkt. Nicht immer ist der kürzeste Weg auch der schnellste (gerade wenn man in einer Großstadt zu Zeiten der Rush-Hour umzieht).
  • Am Besten du deponierst deine Möbel schon irgendwo (Hof, Hausflur, Carport des Nachbarn, etc.) in der Nähe des Parkplatzes für deinen Transporter, damit das Beladen schnell geht!
  • Es wäre gut, wenn der Transporter am Umzugstag direkt vor den Haustüren der Umzugsorte parken kann, damit das Be- und Entladen schnell geht. Vielleicht gibt es ja bei deinen Umzugswohnungen eine kostengünstigere Alternative zu einem Halteverbot am Umzugstag?
  • Stelle die Möbel direkt in der Reihenfolge zurecht, in welcher der Transporter beladen werden soll – dann geht das Einladen schneller. Hier erkläre ich dir, wie du den Möbeltransporter richtig belädst.
  • Vielleicht kannst du die Möbel am Umzugstag erstmal irgendwo (auf der Straße, im Hof oder im Hausflur) zwischenlagern um das Entladen des Lieferwagens oder des gemieteten Anhängers zu beschleunigen.
  • Teile die 2-4 erfahrensten Helfer ein, die nur damit beschäftigt sind die Möbel in den Miettransporter einzuladen und sie wieder aus dem Transporter auszuladen.
  • Vermeide unnötige Wege beim direkten Transport. Das Essen oder weitere Besorgungen könnt ihr vielleicht auf hinterher verschieben.
  • Ein zweiter Transport lässt sich unter Umständen vermeiden, wenn man erst alle sperrigen Gegenstände transportiert und Kisten oder Umzugskartons dann (oft auch erst hinterher) in den Privatwagen transportiert. Bitte deine Freunde mit großen Autos, also um ihre Hilfe und bitte sie darum am Umzugstag selbst zu fahren!
  • Die Möbel werden erst aufgebaut, wenn alles aus dem Wagen ausgeladen ist. Deine Helfer sollten sich nur darauf konzentrieren alles in die neue Wohnung oder an einen geeigneten Lagerort zu transportieren.

Übrigens: Wenn dein Umzugstag von einer Strafe für zu schnelles Fahren begleitet wird, dann hast du nichts gewonnen! Also, fahre entsprechend der Verkehrsregeln und nach StVO, auch wenn dir die stündlichen Kosten für die Anmietung im Nacken sitzen!

Den Transporter rechtzeitig reservieren

Da die Transporter und Anhänger aus dem Baumarkt oder dem Einrichtungshaus oft sehr beliebt sind, solltest du rechtzeitig daran denken, deinen Transporter oder Mietanhänger für den Umzugstag zu reservieren. Manchmal kann es sogar notwendig sein schon einen Monat oder noch länger vor dem Umzugstermin im Baumarkt aufzuschlagen und dort den Transport für deinen Umzugstag zu reservieren.

Bei der Reservierung solltest du unbedingt prüfen wie groß die Ladeflächen des reservierten Transporters sind (um schon mal zu planen was du wie transportierst und wie viele Transportfahrten es braucht). Sollte der Baumarkt oder das Möbelhaus unterschiedliche Transporter mit unterschiedlichen Ladevolumina haben, dann solltest du dir zusichern lassen, dass du ein Modell bekommst, das auch wirklich deinen Anforderungen genügt!

Am Umzugstag solltest du dir allerdings die Zeit nehmen und den reservierten Transporter genau auf Schäden zu untersuchen. Stellst du Beschädigungen fest, die im Vermiet-Protokoll noch nicht vermerkt worden sind, bitte die Markt-Mitarbeiter darum, diese ordentlich festzuhalten.

Mein Tipp: Achte bei der Reservierung unbedingt darauf, dass es keine versteckten Kosten gibt. Große Ketten werden ihre Kunden nicht mit Nepp-Angeboten ködern und sollten daher deinen Vorzug genießen – in jedem Fall solltest du aber einen Blick in das Kleingedruckte werfen! Rechne deinen Transport genau durch. Kalkuliere dabei eher etwas zu passiv als zu optimistisch. Außerdem solltest stets die enthaltenen Versicherungsleistungen (Vollkasko enthalten? Mit welcher Zuzahlung im Schadensfall?) prüfen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert