Ein Umzug ist in den meisten Fällen eine schöne Sache. Man vergrößert sich, zieht in eine schönere Gegend oder gar in ein Eigenheim. Natürlich möchte man die meisten der Möbel, die einem lieb geworden sind, mitnehmen. Auch ein Kaminofen kann ein solcher Einrichtungsgegenstand sein, den man im neuen Zuhause nicht missen möchte. Ob der Umzug des Kaminofens sinnvoll ist und auf was dabei zu achten ist, erfährst Du im Folgenden.
Eigentum oder Mietwohnung?
Zunächst solltest Du die rechtlichen Gegebenheiten in Deinem neuen Domizil klären. Handelt es sich um Dein eigenes Haus, kannst Du natürlich selbst entscheiden. Ist das neue Zuhause aber eine Mietwohnung oder ein Miethaus muss zunächst mit dem Vermieter geklärt werden, ob ein Kaminofen überhaupt erlaubt ist. Bei einer Eigentumswohnung muss erst mit der Eigentümergemeinschaft gesprochen werden. Nur wenn hier mehrheitlich für einen Kaminofen in der Wohnung gestimmt wird, kannst Du diesen auch mitbringen.
Gibt es einen entsprechenden Schornstein?
Neben dem Okay von Vermieter, Mieteigentümer und Co. ist auch die Absprache mit dem dort zuständigen Bezirksschornsteinfeger wichtig. Denn der Ofen soll ja auch im neuen Heim ordnungsgemäß installiert werden. Deshalb ist es sinnvoll schon vorher zu prüfen, ob es einen passenden Schornstein gibt, an den der Kaminofen angeschlossen werden kann. Ist ein solcher Kamin vorhanden, sollte geprüft werden, ob dieser im Querschnitt zum Kaminofen passt und ob dort schon andere Feuerstätten angeschlossen sind. Passen Durchmesser und Höhe des Schornsteins nicht zum Kaminofen, muss eine andere Lösung her.
Gleiches gilt, wenn schon andere Feuerstätten an den Schornstein angeschlossen sind, die eine Mehrfachbelegung nicht möglich machen. Solche Fragen klärst Du am besten mit dem Schornsteinfeger, denn er kennt alle gesetzlichen Bestimmungen. Ist kein Schornstein vorhanden oder passt der Kamin einfach nicht zu Deinem Ofen kannst Du schauen, ob man auch einen Außenschornstein nachrüsten kann. Im eigenen Haus ist das problemlos möglich, in anderen Fällen müssen auch hier Miteigentümer oder Besitzer zustimmen.
Passt der Kaminofen ins neue Zuhause?
Neben der Notwendigkeit eines Schornsteins in der neuen Bleibe, ist es auch unumgänglich, sich die Gegebenheiten im neuen Zuhause anzusehen und abzuschätzen, ob der Kaminofen wirklich zur neuen Wohnung passt. Das betrifft zum einen natürlich seinen Aufstellort: Können dort, wo der Ofen stehen soll, alle notwendigen Abstände des Brandschutzes eingehalten werden? Und passt die Leistung des Ofens zum neuen Aufstellort? Allein eine andere Raumgröße oder eine andere Dämmung können dazu führen, dass der Ofen zu stark oder zu schwach ist. Gerade wenn der Ofen zu viel Leistung für den Aufstellraum erbringt, tendiert man dazu, ihn nur auf Sparflamme zu beheizen, was dazu führt, dass Brennraum, Ofenrohr und Schornstein verrußen und sich im schlimmsten Falle zusetzen. Aber auch die Lagerung für den Brennstoff muss möglich und dementsprechend ein luftiges und trockenes Lager für Scheitholz vorhanden sein.
Ist der Ofen zu alt für den Umzug?
Bevor Du Dir die Mühe machst, auszukundschaften, ob der alte Kaminofen im neuen Zuhause einen geeigneten Platz findet, ist es sinnvoll zu schauen, ob der Ofen nicht zu alt für einen Umzug ist. Wirf dafür einen Blick auf das Datum, welches auf dem Typenschild vermerkt ist. Wurde der Ofen vor dem 1. Januar 1995 produziert, muss er bis Ende 2020 stillgelegt werden. Besser wäre es in diesem Fall, sich einen neuen Kaminofen zu kaufen, der dann auch perfekt zur neuen Bleibe passt. Für Öfen deren Typenschilder Daten zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 tragen, gilt, dass Sie nur noch bis Ende 2024 benutzt werden dürfen. Hier lohnt sich auch die Überlegung, ob ein neuer Ofen nicht sinnvoller wäre.
Vor dem Umzug
Hast Du Dich dafür entschieden, dass der Kaminofen den Umzug mitmachen kann, heißt es nun, für einen sicheren Transport zu sorgen. Da er abgebaut wird, ist es sinnvoll, ihn vorher ordentlich zu reinigen. Nachdem alles mit Folie oder alten Decken abgedeckt ist, nimmst Du am besten zuerst das Ofenrohr ab und zerlegst es wenn möglich in Einzelteile, die Du in eine große Mülltüte steckst und nach draußen bringst. Die Rohre lassen sich am besten über einer Mülltonne ausbürsten, dann ist die Schmutzentwicklung nicht ganz so stark. Der Ofen sollte erstmal von groben Verbrennungsresten befreit werden. Dann können der Brennraum, falls vorhanden die Aschelade und der Anschlussstutzen ausgesaugt werden.
Wie Kaminofen transportieren?
Ist der Kaminofen richtig sauber, sollte sein Gewicht so weit wie möglich reduziert werden. Das bedeutet, alles was herstellerseitig abbau- und abnehmbar ist, wird vom Ofen entfernt. Das kann der Speicherstein sein oder die Deckplatte, die Tür aber auch die Brennraumauskleidung. Ist der Ofen um seine schweren Bauteile erleichtert, sollte er gegen Stöße und Lackschäden geschützt werden. Dafür eignen sich alte Decken, die um den Ofen gewickelt und festgebunden werden.
Um das Schwergewicht zu transportieren, ist es einfacher zu zweit zu arbeiten und eine Sackkarre zu benutzen. Das Aufladen auf den Umzugstransporter ist mit einem Hubwagen am einfachsten. Im neuen Zuhause angekommen, wird der Ofen an seinen neuen Platz gestellt, die abmontierten Teile werden gemäß der Bedienungsanleitung wieder angebracht, er wird mit dem Schornstein verbunden und vom Schornsteinfegerabgenommen. Dann steht einem ersten gemütlichen Abend vor dem alten Kamin im neuen Heim nichts mehr im Wege.