Hoch hinaus – hohe Decken schön gestalten

Erfüllst du dir mit deinem neuen Zuhause den Traum von der Altbauwohnung? Holzdielen, Kassettentüren, hohe Wände mit großen Fenstern und stuckverzierte Decken – eine Altbauwohnung strahlt eine ganz besondere Atmosphäre aus und hat ohne Zweifel ihren ganz eigenen Charme. Doch die Besonderheiten eines Altbaus muss man zu nutzen wissen. Andernfalls wirken deine Möbel schnell deplatziert, es fehlt die Gemütlichkeit oder die Möglichkeiten, die eine Altbauwohnung dir in Punkto Stauraum und Dekoration bietet, bleiben schlichtweg ungenutzt.

Zum Glück haben wir für dich die schönsten Inspirationen recherchiert, die dir dabei helfen, das Beste aus deiner Altbauwohnung herauszuholen. Wir zeigen dir, wie du deine Traumwohnung zum Wohntraum werden lässt und alle Vorzüge eines Altbaus mit hohen Decken sinnvoll nutzt.

Ein Traum von einer Wohnung

Streng genommen ist ein Altbau jedes Gebäude, das vor dem Beginn der 1950er Jahre errichtet wurde und sich durch bestimmte Bauweisen und bauliche Merkmale auszeichnet. Doch meist meinen wir mit der Bezeichnung Altbau die Gebäude aus der Gründerzeit, diese prächtigen Bauten, die gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts endstanden und die sich durch ihre hohen Decken und Fenster, Stuckverzierungen und warme Holzböden in den Innenräumen besonderer Beliebtheit erfreuen. In Großstädten wie Berlin, Leipzig oder Hamburg haben einige dieser Bauten den Zweiten Weltkrieg überlebt und sind bei Mietern und Käufern heiß begehrt. Also herzlichen Glückwunsch, wenn du zu denjenigen gehörst, die eine Altbauwohnung ihr Zuhause nennen!

Raum schaffen

Nicht nur das Leben in einer Altbauwohnung macht Spaß, auch das Einrichten, denn in vielerlei Hinsicht kannst du dich hier richtig austoben.

Und wenn du es geschickt anstellst, gewinnst du auf schöne und originelle Weise durch die hohen Decken in deiner Wohnung eine Menge (Stau-)Raum dazu. Und dies kann sich gerade in einer Stadtwohnung als ausgesprochen praktisch erweisen.

Um Nutzflächen zu schaffen, solltest du unbedingt die Höhen der Wohnung ausnutzen. So kannst du beispielsweise hoch oben Regalbretter anbringen und dort Dinge verstauen, die nicht im alltäglichen Gebrauch sind. Oder du platzierst dort oben schöne Dekogegenstände.

Gerade in Berliner Altbauwohnungen findet sich oft ein langer, schmaler Flur. Dort lässt sich beispielsweise gut ein an einem Ende ein sehr tiefes Regalbrett anbringen. Ein Vorhang, eine Tür oder eine Klappe davor, lässt größere Gegenstände die du nicht häufig nutzt und die etwas mehr Platz brauchen, geschickt verschwinden. In einem solchen Fach unter der Decke lassen sich zum Beispiel hervorragend Schlafsäcke, Kisten mit Kabeln oder ähnliches verstauen.

Du liebst Bücher? Dann ist für dich ein Deckenhohes Bücherregel eine tolle Idee. Hier hast du viel Platz um Raum für deine Lieblingslektüre zu schaffen und zudem sieht ein solches Regal toll aus und schafft viel Gemütlichkeit. Dabei muss das Bücherregal nicht einmal unbedingt im Wohnzimmer stehen. Auch hier können sich andernfalls ungenutzte Wände im Flur oder im Schlafzimmer eignen.

Ein Klassiker im Altbau ist natürlich das Hochbett. Du kannst es selbst entwerfen und bauen oder dir von einem Schreiner anfertigen lassen. Mit einem gut durchdachten Hochbett kannst du dir einen extra Raum im Raum schaffen und darunter ist Platz für eine gemütliche Lesecke, eine Spielhöhle für die Kinder, für ein Minibüro oder auch für einen Esstisch.

Licht und Schatten

Auch, wenn es darum geht, deine Räume ins rechte Licht zu setzen, solltest du die Deckenhöhe deiner Altbauwohnung in die Planung einbeziehen. Eine kleine Lampe wirkt in hohen, großen Räumen schnell verloren und sorgt zudem nicht für ausreichend Licht und Atmosphäre. In Punkto Leuchten und Lampen heißt es im Altbau also klotzen nicht kleckern. Große Hängelampen, gerne mit Lampenschirmen in ausgefallenen Formen und Farben, kannst du tief in den Raum hängen lassen. Oder bevorzugst du einen klassischen Kronleuchter? Auch mehrere kleinere Leuchten, die du geschickt kombinierst – zum Beispiel in Gruppen zusammengefasst mit unterschiedlichen Längen oder einer interessanten Anordnung kannst du gut in den Raum hängen lassen. Wenn du ein Fan von kleinen Strahlern bist, solltest du darauf achten, diese nicht zu spärlich zu säen und mit ihnen besonders schöne Ecken der Wohnung gut auszuleuchten.

Tipp: Auch Hängelampen müssen nicht immer ganz klassische in der Mitte des Raumes angebracht werden. Nutze nicht nur die Höhe der Räume, nutze auch ihre Tiefe. Vor allem große, auffälligere Hängeleuchten sind nicht nur Lichtquelle, sondern auch Dekoration. Teste aus, wo deine liebste Deckenlampe am schönsten zur Geltung kommt.

Auch besonders große Stehleuchter mit langem Arm und großen Lampenschirmen passen sehr gut in deine Altbauwohnung.

Grundsätzlich solltest du in den Räumen mehrere Lichtquellen miteinander kombinieren. So kannst du eine auffällige große Stehleuchte in eine Ecke des Raumes stellen, und mit kleinen Strahlern von der Decke und / oder von den Wänden deine liebsten Kunstdrucke oder schöne Stuckverzierungen gekonnt in Szene setzen.

Tipp: Ist das Licht einer Deckenlampe nach unten gerichtet, dann werden die Möbel besonders gut in den Vordergrund gerückt. Und der Raum bekommt auf diese Weise besonders viel Gemütlichkeit.

Farbspiel

Auch bei der Farbgebung hoher Wände musst du dich nicht in Zurückhaltung üben. Klar, auch bei einer Altbauwohnung kannst du mit weißen oder Cremefarbenen Wänden nicht viel falsch machen, doch kannst du Farben und gemusterte Tapeten hier ganz besonders effektvoll zum Einsatz bringen. So musst du in deinem Altbau auch keine Angst haben, dass die Räume mit den aktuell angesagten dunklen Wandtönen optisch zu stark verkleinert werden. Du kannst in einem Altbau mit dunkleren Tönen die Vorzüge und die Schönheit der Räume sogar ganz besonders betonen. Ein paar Dinge solltest du für eine optimale Wirkung beachten:

  • Je dunkler ein Farbton ist, umso genauer solltest du dir überlegen, wie viele Wände bzw. wieviel Wand du damit streichen möchtest. Ein dunkles Grau, ein dunkles Blau oder gar schwarz kann sehr edel aussehen, wirkt jedoch effektvoller, wenn du nur eine Wand eines Raumes damit streichst oder nur das untere Drittel des Raumes mit der Farbe versiehst. Das Gleiche gilt für stark gemusterte oder sehr dunkle Tapeten.
  • Unverputzte Wände geben deiner Altbauwohnung den aktuell vielgeliebten Vintage-Charme. Sie wirken locker und verspielt zugleich. Auch hier erzielst du schönere Effekte, wenn du nicht sämtliche Wände eines Raumes unverputzt lässt, sondern nur eine Wand oder sogar nur Teile einer Wand. So kannst du zum Beispiel die Wand über deiner Küchenzeile unverputzt lassen. So ist statt der üblichen Fliesen das rohe Mauerwerk zu sehen.
  • In deiner Altbauwohnung wirkt selbst eine gestrichene Decke nicht erdrückend. Mit etwas Farbe kannst du auch vorhandene Stuckverzierungen besonders hervorheben.
  • Wenn du mit deiner Einrichtung oder der Dekoration Farbe und Muster der Wände aufnimmst, kannst du besonders viel Harmonie in die Räume bringen.
  • Eine Wandleiste oder Zierleiste etwa auf einem Drittel der Höhe der Wände rundum angebracht, kann dem Raum optisch ein wenig Höhe nehmen und für mehr Gemütlichkeit sorgen, besonders, wenn durch die Leiste eine unterschiedliche Farbgebung der Wand getrennt wird.

Tipp: Tapeten mit Längsstreifen, lassen hohe Räume noch höher erscheinen. Waagerechte Streifen oder Muster hingegen nehmen deinen Räumen optisch ein wenig Höhe.

Kunst und Kram

Think big! Dies sollte in deiner Altbauwohnung in vielerlei Hinsicht dein Motto werden – auch bei Kunst und Deko. Zu viele kleine Bilder an den hohen Wänden, zu viel Krimskrams in den Regalen wirken besonders in großen Räumen schnell unaufgeräumt, unruhig oder verloren. Zum Glück gibt es viele schöne Möglichkeiten, einer Altbauwohnung Individualität zu geben:

  • Als Deko eignen sich für Räume mit hohen Decken wenige aber dafür große Vasen, zum Beispiel eine schöne, hohe Bodenvase mit Pampasgras im Wohnzimmer oder ein großer irdener Blumentopf mit einer großblättrigen Pflanze wie einer Monstera im Schlafzimmer.
  • Kunst nicht nur an den Wänden: In einer Altbauwohnung kannst du größere Skulpturen oder Kunstobjekte wunderbar in Szene setzen. Doch auch hier gilt ‚weniger ist mehr‘. Andernfalls wirkt deine Wohnung schnell wie ein Museum.
  • Die hohen Decken und großen Wände deines Altbaus sind bestens geeignet, um deinen liebsten Kunstdrucken oder selbst gemalten Bilder und Fotos eine Bühne zu geben. Schön sehen große Poster in schlichten oder auch auffälligeren Rahmen als Einzelhängung aus. Aber auch eine Petersburger Hängung oder eine Kantenhängung, um möglichst viele Bilder gekonnt zu platzieren eignen sich gut für deine Altbauräume.
  • Blumenampeln, die tief von der hohen Decke baumeln, sind die perfekten Schmuckstücke für ungenutzte Ecken in deiner Altbauwohnung.

Stoff geben

Eine Altbauwohnung bietet nicht nur viel Platz für Deko und Kunst, du kannst auch Stoffe gezielt einsetzen, um deinem Zuhause mehr Gemütlichkeit zu verleihen und um ihm deinen persönlichen Stempel aufzudrücken.

In der Regel haben Altbauten nicht nur hohe Decken, sondern auch große Fenster. Lange Vorhänge, in dezenten Farben, auffälligen Mustern oder aus schweren Stoffen machen sich hier besonders gut.

Auch die Wände kannst du mit Stoffen schmücken. Die hohen Decken bieten die perfekte Möglichkeit, statt der üblichen Bilder und Poster einen schönen Wandteppich in Szene zu setzen.

Damit es richtig hygge wird, kannst du auch Decken in Grobstrick, große Kissen und besondere Teppiche einsetzen.

Die Tücken deiner Altbauwohnung

So schön die hohen Decken eines Altbaus sind und so viel Spielraum sie dir bei der Einrichtung bieten. Sie bergen auch ihre Tücken. Nicht selten ist Schimmel ein Problem. Wenn du dich für eine Altbauwohnung entscheidest, dann suche die Wände vorher gründlich nach auffälligen oder feuchten Stellen ab. Um deine Altbauwohnung schimmelfrei zu halten, solltest du unbedingt auf die richtige Temperatur beim Heizen achten und häufig Lüften. Ließ hierzu auch unseren Artikel Wenn der Schimmel an den Wänden sich zu erkennen gibt.

Außerdem musst du bei der Anbringung von Rahmen, Regalen, Leuchten oder Deko-Objekten an den Wänden deiner Altbauwohnung eventuell einige Hindernisse überwinden. Einfach einmal schnell ein Loch in die Wand bohren ist hier oft nicht drin. Manchmal flutscht der Bohrer in die Wand wie in ein Stück Butter und eine Menge Putz bröckelt dir entgegen. Ein paar Zentimeter weiter bekommst du hingegen nur mit sehr viel Kraft ein kleines Loch in die Wand.

Ein zu groß geratenes Loch kannst du mit Mörtel auffüllen und in den noch nicht getrockneten Mörtel den Dübel drücken. Im ausgehärteten Mörtel hält der Dübel bombenfest und du kannst alles anbringen, was du möchtest. Es gibt übrigens spezielle Dübel für Altbauwohnungen. Die Investition lohnt sich auf jeden Fall.

Bei besonders hartgesottenem Mauerwerk helfen nur der richtige Bohrer, Kraft und Geduld.

Fazit

Mit den richtigen Ideen kannst du eine Altbauwohnung mit hohen Decken gemütlich und individuell gestalten. Ein Altbau bietet dir viele Möglichkeiten und Platz für unterschiedlichste Stilrichtungen und Vorstellungen.

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