Verlegen Unternehmen die Lagerkapazitäten an einen anderen Standort, stehen sie vor besondere logistischen Herausforderungen: Denn der Umzug sollte ohne Lieferschwierigkeiten oder Versorgungsengpässe erfolgen. Überdies wird häufig die Anforderung gestellt, dass er während der Arbeitszeit, also im laufenden Betrieb, stattfinden muss, was für das Vorhaben eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Jeder Umzug verläuft selbstverständlich anders, allerdings gilt für jeden Standortwechsel, dass von der richtigen Planung der Erfolg des Projekts abhängt. Damit die Einschränkungen und eventuellen Ausfälle so niedrig wie möglich gehalten werden, sollte das Verlegen der Lagertechnik fehlerfrei und insbesondere zügig stattfinden.
Der Lagerumzug erfordert neben den oft hohen logistischen Anforderungen eine einwandfreie Umzugskoordination. Im Gegensatz zu einem Firmenumzug eines Dienstleisters ist hier noch die Verlagerung von Schwergut, Lagergeräten und Maschinen vorzunehmen. Gerade bei dem Transportieren von kostspieligen Maschinen und Geräten wird die passende Transportausrüstungen und kompetentes Fachpersonal benötigt, um am künftigen Standort die Wiederinbetriebnahme problemlos zu garantieren. Dabei können die Gründe für den Umzug des Lagers unterschiedlich sein:
- Optimierung der Lagerfläche
- Vergrößerung und Wachstum der Kapazitäten
- Errichtung eines weiteren Standorts mit Teilumzug
- Mietvertrag der Lagerhalle läuft aus
- Standortwechsel der gesamten Firma
Es gibt beim Umzug Unterschiede zwischen dem Lagergut und den Lagergeräten. Ersteres kann in Gebinden oder einzeln zum künftigen Standort transportiert werden. Die Maschinen sind dagegen oft zu demontieren, ehe deren Transport und erneuter Aufbau in der neuen Halle erfolgt. Für das Lagergut ist in dem Zeitraum ein Zwischenlager erforderlich, an welchem die Waren für kurze Zeit sicher untergestellt werden können.
Selbst während das Lager in einen neuen Standort verlegt wird, lauern Fallstricken, an welche man bei Planung eventuell nicht als Erstes denkt. Mit den folgenden Tipps ist es möglich, unter anderem den Umzugsvorgang und im künftigen Lager die kommende Arbeit zu vereinfachen:
- Beginne frühzeitig mit der Umzugsplanung und stelle hierzu eine genaue Übersicht, die neben einer detaillierten Zeitplanung und Beschreiben der notwendigen Prozesse, auch die Regelung der Verantwortlichkeit beinhaltet.
- Ein neues Lager heißt neue Regale. Plane und bestelle daher frühzeitig die neue Einrichtung. Das Material und die Waren können somit einfach vom alten Lager in die neuen Paletten- und Hochregale umgestapelt werden.
- Stapler brauchen beim Rangieren mehr Platz als man denkt! Plane dabei genügend Raum für Hubwagen, Gabelstapler und Co. ein.
- Um zukünftig Chaos zu vermeiden, verwende getrennte Flächen für den Materialeingang und -ausgang.
- Verzichte nicht auf ausreichende Beschriftungen der Umzugsware und an den Regalsystemen im neuen Lager.
Betreuung durch externes Personal versus eigene Durchführung
Aufgrund der dauerhaften Beanspruchung und der intensiven Nutzung überzeugen Lagersysteme bei ihrem technologischen Fertigkeiten aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und Robustheit. Das vereinfacht einerseits den Standortwechsel, weil die Geräte nicht so einfach beschädigt werden können. Zudem sind sie bei Weitem oft für eine mögliche De- und Reinstallation vorbereitet. Jedoch ist sicherzustellen, dass nach dem erfolgten Umzug die Maschinen ebenso weiterhin problemlos funktionieren.
Daher ist es wichtig, dass lediglich geschulte Techniker die Geräte aus- und wieder zusammenbauen. Die meisten Hersteller bieten den Kunden dafür eigens ausgebildetes Personal an, das den Umzug unter der Sicherstellung der Gewährleistungsansprüche organisiert. Beim Verlagern durch nicht autorisierte Betriebe können dagegen Fehler auftreten, die kostspielige Folgekosten und womöglich ein Erlöschen der Gewährleistungsansprüche mit sich bringen. Das kostet der betroffenen Firma sowohl Kapital als auch Ärger und Zeit.
Verschiedene Umzugsarten
Es gibt beim Umzug des Lagers unterschiedliche Möglichkeiten, die sich in erster Linie durch die zu überbrückbare Distanz zwischen dem alten und künftigen Lager unterscheiden.
Lagerumzug in den benachbarten Neubau oder innerhalb eines Gebäudes
Die innerbetrieblichen Vorgänge und die hiermit zusammenhängende Lagerhaltung verändern sich bei Firmen ständig. Zudem werden die Logistikflächen erweitert, optimiert oder im vorhandenen Gebäude ganz neu erarbeitet. Findet der Standortwechsel in der unmittelbaren Nachbarschaft oder im bestehenden Gebäude statt, besteht die Möglichkeit, die Geräte durch die Verwendung von einer besonderen Ausrüstung unter bestimmten Voraussetzungen zu verschieben, ohne dass das Abbauen notwendig ist. Das vereinfacht einen Umzug im laufenden Betrieb ganz besonders. Dieser lässt sich viel schneller verwirklichen. Daraus folgt, dass die Prozesse weniger beeinträchtigt, die Umzugskosten verringert werden und das frühere Nutzen des neuen Lagers erfolgt. Die Herausforderung liegt insbesondere darin, dass man den Verschiebevorgang so problemlos wie möglich und vorwiegend unfallfrei managt.
Standortwechsel innerhalb eines Landes
Ganz egal, ob wegen dem Auslagern der Lagerhaltung an einen auswärtigen Logistikdienstleister oder dem Umsiedeln in neue Kapazitäten, ein Lagerumzug über weitere Strecken ist viel komplexer im Vergleich zur Verlagerung in der Nachbarschaft: Nicht nur der unfallfreie Transport der Lagermaschinen und -güter bei einer größeren Strecke ist sicherzustellen, sondern auch für die Waren ist das Organisieren einer Zwischenlagerlösung schwieriger. Es ist sehr viel komplizierter, beim Standortwechsel über eine größere Entfernung den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, weil im selben Umfang die Nachschubwege wachsen.
Ob durch den Vorgang, der vom Personal des Lagergeräteherstellers begleitet wird, oder mit eigenen Spezialisten, die nachfolgenden Schritte sind erforderlich, um für einen erfolgreichen Verlauf des Umzugs der Lagersysteme zu sorgen:
- Vor-Ort-Besichtigung der neuen Anlage
- Einbeziehung beim Planen der neuen Kapazitäten
- Sicherstellen der Zwischenlagerung und der Transportkette
- Abbauen, Verpacken, Transportieren und erneutes Aufbauen der Systeme mithilfe von kompetentem Fachpersonal
Umzug des Lagers ins Ausland
Was die grundsätzlichen Herausforderungen angeht, so unterscheidet sich der Umzug außerhalb von Deutschland nicht so besonders von dem in der Bundesrepublik. Es ist jedoch neu, dass landesspezifische Anforderungen, wie Unterschiede bei den Sicherheitsvorschriften, benötigte Beglaubigungen oder behördliche Regelungen dazukommen. Hier empfiehlt es sich, weltweit tätige Projektmanager mit den erforderlichen Erfahrungen rund um den Standortwechsel der Maschinen in das Ausland oder ebenso das Personal der Hersteller einzusetzen. Denn nichts ist unangenehmer, als dass man beim neuen Lager eine Betriebserlaubnis wegen einer unbekannten Vorschrift nicht erhält.