Immobilienmakler beauftragen? Wann, wofür und vor allem: wen?

Immobilienmakler beauftragen

Bei Mietverträgen ist es zwar noch recht unüblich, doch spätestens, wenn Du eine Wohnung oder ein Haus kaufen beziehungsweise verkaufen möchtest, solltest Du einen Makler beauftragen. Auch in Großstädten mit akutem Wohnungsmangel, kann Dir der Makler bei der Suche nach der Mietwohnung Deiner Träume helfen. Allerdings schrecken viele Menschen vor diesem Schritt zurück, da es viele schwarze Schafe auf dem Markt gibt. Woran erkennst Du also, ob ein Makler seriös ist oder nicht?

Wann solltest Du einen Makler beauftragen?

  1. Wenn Du Verkäufer einer Immobilie bist, solltest Du Dir einen Makler als helfende Hand zur Seite nehmen. Er kennt die Marktpreise, weiß worauf Du achten musst, wie man eine Immobilie möglichst gewinnbringend verkauft und nimmt Dir zugleich eine Menge Arbeit ab.
  2. Wenn Du es besonders eilig hast, Deine Immobilie zu kaufen, verkaufen oder eine Mietwohnung zu finden, kann Dir der Makler mit seiner Erfahrung eine große Hilfe sein. Er kann aus einem großen Kundenportfolio schöpfen und kennt zugleich praktische Tipps für einen schnellen Erfolg.
  3. Wenn Du ein „Problemfall“ bist, kann Dir der Makler dennoch helfen, Deine Traumimmobilie zu finden. Was das bedeutet? Vor allem Menschen mit Haustieren, geringem monatlichen Einkommen, Selbständige oder Bewerber mit schlechten Deutschkenntnissen haben auf eigene Faust oft große Schwierigkeiten damit, eine Mietwohnung zu finden.
  4. Wenn Du keine Zeit hast selbst nach einer Wohnung zu suchen, weil Du frisch gebackene Mutter bist, gerade Deinen Job gewechselt hast o.ä. Der Makler übernimmt für Dich die komplette Suche nach einer Immobilie oder beim Verkauf alle Marketingaufgaben, rechtlichen Dokumente etc.
  5. Wenn es Dir schlichtweg an Know-How fehlt, solltest Du Dir ebenfalls einen Makler suchen. Bei einem Mietvertrag ist dies meist weniger wichtig, schließlich kannst Du diesen jederzeit wieder auflösen. Solltest Du aber eine Immobilie kaufen wollen, musst Du ihren Zustand realistisch einschätzen können, um den Preis als angemessen oder unangemessen zu identifizieren. Zudem musst Du Dich mit Vertragsrecht auskennen. Den meisten Menschen fehlt hier schlichtweg die Erfahrung, was schlussendlich sehr teuer werden kann. Die Erfahrung des Maklers ist daher manchmal bares Geld wert.

Wer bezahlt den Makler?

Seit dem 1. Juni 2015 gilt das sogenannte Bestellerprinzip. Das bedeutet, dass derjenige einen Makler zu bezahlen hat, der ihn schriftlich, also im Maklervertrag, zur Suche nach oder zum Verkauf der Immobilie aufgefordert hat. So ist es beispielsweise nicht mehr zulässig, dass ein Vermieter einen Makler beauftragt und diese Kosten später vom neuen Mieter getragen werden. Doch wo es Regeln gibt, gibt es auch Ausnahmen und so versuchen bereits jetzt zahlreiche unseriöse Makler dieses Bestellerprinzip zu umgehen. Unterschreibe niemals solche Verträge. Es gilt:

Hast Du einen Makler beauftragt, so bezahlst Du ihn auch. Hast Du keinen Makler beauftragt, so musst Du auch niemals seine Kosten tragen. Alles andere ist illegal.

Es kann beispielsweise passieren, dass Du eine Wohnung mieten möchtest und als Bedingung den Maklerauftrag unterschreiben sollst. Du gaukelst also im Nachhinein vor, von Beginn an den Makler beauftragt zu haben und trägst somit seine Kosten. Werfe deshalb stets einen genauen Blick auf alle Dokumente, welche Du unterzeichnest.

Wie teuer ist ein Immobilienmakler?

Prinzipiell musst Du einen seriösen Makler erst beim erfolgreichen Zustandekommen eines Kauf- oder Mietvertrages bezahlen. Kannst Du mit seiner Hilfe Dein Haus nicht verkaufen oder keine Wohnung finden, fallen in einem seriösen Vertrag keinerlei Kosten für Dich an. Kommt ein Verkauf zustande, so zahlst Du in der Regel drei bis sechs Prozent der Kaufsumme als Maklercourtage. Bei Mietobjekten sind es bis zu zwei Monatskaltmieten. Gerade beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie jedoch, kann ein Makler für Dich häufig deutlich bessere Konditionen durchsetzen, wodurch sein Realpreis noch einmal deutlich sinkt. Zudem kannst Du die Maklerkosten von der Steuer absetzen, wenn

  • es ein beruflich bedingter Umzug in eine Mietwohnung ist,
  • es sich um eine doppelte Haushaltsführung handelt,
  • Du Dein Wohneigentum vermieten möchtest.

Doch wo findest Du einen Makler?

Das Problem ist allerdings die Suche nach einem Makler, der seriös ist. Aufgrund des schlechten Rufes der Branche misstrauen nämlich immer mehr Menschen den Immobilienmaklern und lassen sich deshalb gerade beim Immobilienkauf oder -verkauf zahlreiche Vorteile entgehen. Wenn Du Dich auf der Suche nach einem Immobilienmakler befindest, kannst Du

  1. Freunde und Bekannte fragen. Gewiss hat schon einmal jemand Deiner Bekannten einen Makler aus der Region beauftragt und kann Dir einen empfehlen oder Dich eben auch vor einem Anbieter warnen.
  2. im Telefonbuch nachsehen und dann direkt einmal bei mehreren Immobilienbüros einen kostenlosen Beratungstermin vereinbaren. So kannst Du Dir direkt vor Ort ein Bild von dem Anbieter machen und Dich anschließend entscheiden. Aber Vorsicht: Wenn bereits für ein solches Beratungsgespräch Geld verlangt wird, lass lieber die Finger von diesem Anbieter. Ein seriöser Makler berechnet Kosten erst bei erfolgreicher Vermittlung eines Miet- oder Kaufvertrages.
  3. im Internet recherchieren. Hierfür kannst Du auf entsprechenden Plattformen direkt nach Maklern aus Deiner Region suchen. Gehe anschließend gleich vor wie in Punkt 2.

Einen seriösen Makler von den schwarzen Schafen unterscheiden

Nun ist es an der Zeit, den oder die Makler, welche sich nun noch in der Auswahl befinden, auf ihre Seriosität zu überprüfen. Ein seriöser Makler wird

  • professionell auftreten,
  • Deine Immobilie zu guten und realistischen, niemals aber zu überteuerten Preisen ausschreiben,
  • zahlreiche Referenzen vorweisen können,
  • niemals eine Vorauszahlung verlangen,
  • einen groben Zeitplan veranschlagen,
  • alle Kostenpunkte im Vertrag auflisten und ausführen,
  • Fragen zur Immobilie stellen und/oder diese besichtigen wollen,
  • Deine Fragen beantworten können (z.B. zur Kaufabwicklung, den Verträgen oder dem aktuellen Immobilienmarkt),
  • eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung besitzen,
  • eventuell Mitglied in einem Berufsverband sein,
  • einen Maklerschein besitzen,
  • gerne Auskunft über Provisionen, Preise und sein Know-How geben,
  • eine hohe Marktkenntnis besitzen,
  • den Wert einer Immobilie bestimmen und begründen können,
  • Dir eine individuelle Beratung anbieten und Dich vor Risiken warnen,
  • sich ausreichend Zeit für Dich und Deine Beratung nehmen,
  • Dir seine Verkaufs- oder Suchstrategie erläutern können,
  • die Kunden auch nach dem erfolgreichen Miet- oder Kaufvertrag weiter betreuen.

Du siehst, mit dieser Checkliste ist es eigentlich gar nicht so schwierig, unseriöse Makler zu entlarven. Bevor Du einen Vertrag unterschreibst, solltest Du unbedingt noch einmal darauf achten, dass erst und ausschließlich bei der erfolgreichen Vermittlung Kosten für Dich anfallen. Dann kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen und ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Maklersuche und ein tolles neues Zuhause.

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