Ein Umzug bedeutet immer auch einen Neuanfang und ist damit die beste Gelegenheit für dich, alten Ballast abzuwerfen und neue Gewohnheiten zu etablieren. Die schöne neue Wohnung oder gar das langersehnte Eigenheim sind es schließlich wert, in bester Ordnung gehalten zu werden. Wir haben die wichtigsten Tipps für dich, wie du mit dem Umzug Ordnung in deine vier Wände und nicht zuletzt in dein Leben bringst, ganz nach dem Motto: aufgeräumte Wohnung – aufgeräumter Geist.
Marie Kondo und Co erfreuen sich aktuell nicht umsonst einer so großen Beliebtheit. Zum einen ist es ein gutes Gefühl, den Überblick über die Dinge des täglichen Lebens zu haben. Doch die Ordnung in den eigenen vier Wänden hat auch größere Dimensionen. In Zeiten des Klimawandels und eines wachsenden Umweltbewusstseins hat auch die Suche nach einem nachhaltigeren und bewussteren Leben nicht zuletzt etwas mit Ordnung und Überblick, mit einer Bestandsaufnahme des bisherigen Konsums und Konsumverhaltens zu tun. Da du bei einem Umzug ohnehin all deine Habseligkeiten in die Hand nehmen musst, ist dies zugleich die perfekte Gelegenheit, Ordnung in dein Leben zu bringen. Und keine Sorge, wenn es dir nicht liegt, musst du nicht gleich mit all deinen Besitztümern kuscheln, um festzustellen, was du wirklich brauchst, was du am besten verschenkst oder verkaufst oder was endgültig auf den Müll gehört. Wir zeigen dir, wie du im Rahmen deines Umzugs am besten ausmistest und vor allem, wie es dir in deinem neuen Zuhause gelingt, die neue Ordnung auch zu halten.
Vor dem Umzug – ausmisten und entrümpeln ohne Kompromisse
Wenn du nicht gerade sehr spontan umziehen musst, dann ist es hilfreich, wenn du bereits einige Wochen vor dem geplanten Umzug mit dem Ausmisten und Entrümpeln beginnst. Ein Umzug bedeutet ohnehin viel Arbeit. Wenn du dann erst zwei Tage bevor der große Umzugstag gekommen ist, anfängst auszusortieren, wirst du wahrscheinlich eher geneigt sein, Dinge in die Umzugskisten zu packen, die du eigentlich nicht mehr brauchst, einfach, weil es in dem Moment schneller geht und du auch keine Zeit mehr zum Verkaufen oder Verschenken findest.
Plane zum Ausmisten ausreichend Zeit ein.
Und – gehe es zugleich langsam, Schritt für Schritt an. Du solltest nicht an einem Tag in heillosen Aktionismus verfallen. Nimm dir zum Beispiel erst einmal nur den Kleiderschrank vor. Sortiere dann deine Anziehsachen auf vier Stapel: Klamotten, die du mitnehmen willst, Sachen, die du verschenken möchtest, Sachen zum Verkaufen und die Kleidung, die wirklich nur noch in den Müll oder ins Recycling wandern kann (einige Bekleidungsketten nehmen inzwischen alte Kleidung zum Recyceln entgegen). Sind alle Stapel verschwunden, nimmst du dir die nächste Baustelle vor – zum Beispiel das Bücherregal oder die Küchenschränke.
Mit dem Ausmisten Schritt für Schritt wirst du nicht nur überflüssigen Ballast los, du machst auch eine Bestandsaufnahme und weißt anschließend genau, was für Schätze du besitzt und was du eventuell für dein neues Heim doch noch anschaffen musst.
Tipp: Bei Gegenständen, von denen du dir nicht sicher bist, ob du sie mit umziehen möchtest oder nicht, hilft dir folgende Faustregel: Hattest du sie länger als ein Jahr nicht mehr in der Hand – dann weg damit. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du sie auch in den nächsten Jahren nicht brauchen.
Zum Thema Ausmisten empfehle ich dir auch unseren Artikel Entrümpelung beim Umzug.
Hier kannst du Sachen verkaufen oder verschenken:
Eine schöne Idee ist auch eine kleine Trödelparty mit Freunden zu veranstalten. Du kannst deine zu verkaufenden oder zu verschenken Schätze in geselliger Runde bei Knabbereien und einem Glas Sekt oder Selters vorführen und anbieten. Oder ihr macht daraus eine Tauschparty. Die zwei Paar schicker Schuhe, für die du doch nie die passende Gelegenheit zum Tragen findest, gegen diesen hübschen Beistelltisch, den deine beste Freundin schon lange loswerden will. |
Nach dem Umzug Ordnung halten
Die Umzugskisten sind auf ein überschaubares Maß geschrumpft, weil du nur das eingepackt hast, was du wirklich brauchst? Der Umzug ist geschafft und es geht endlich ans Auspacken? Wunderbar! Jetzt wird es nämlich richtig spannend. Wie du auspackst und deine Sachen in der neuen Wohnung oder dem neuen Haus unterbringst und verstaust, trägt nämlich nicht unerheblich dazu bei, dass du die neue Ordnung auch beibehältst und keinen neuen überflüssigen Kram ansammelst.
Ein fester Platz
Das Wichtigste bei einem funktionierenden Ordnungssystem sind feste Plätze für all deine Habseligkeiten. Bei größeren Gegenständen und Dingen, die du nicht alltäglich im Gebrauch hast, wie Bücher, Aktenordner, Staubsauger und Wischmopp ist es dabei noch relativ einfach, feste Plätze zu schaffen und beizubehalten. Schwieriger und umso wichtiger ist es bei Kleinkram wie Einkaufstüten, Schuhcreme, Kugelschreibern. Dies sind Dinge, die du häufiger benutzt und das auch nicht unbedingt immer an ein und demselben Ort. Da kommt man leicht in die Versuchung, die Sachen nach Gebrauch einfach an Ort und Stelle liegen zu lassen und so wandern sie mal hierhin und mal dorthin und werden nicht gefunden, wenn man sie wirklich braucht. Wenn man dann auch noch mit mehreren Personen zusammenlebt und der eine meint, eine Sache sei an einem anderen Ort viel besser aufgehoben – dann ist erneutes Chaos vorprogrammiert.
Gerade Ordnung in den kleinen Gegenständen des Alltags zu halten ist wichtig, um eine rundum aufgeräumte Wohnung zu haben und vor allem, um den Überblick zu behalten und zu vermeiden, Dinge doppelt und dreifach anzuschaffen.
Um Ordnung in die kleinen Dinge zu bringen, kann es helfen, diese nach Themen zu ordnen, wie in einem gut sortierten Fachgeschäft. Zunächst bildest du gröbere Kategorien wie Büro, Küche, Bad. Bei Gegenständen, bei denen du nicht sicher bist, wo sie am sinnvollsten untergebracht sind, überlege dir, wo du sie meistens benutzt. Brauchst du die Papiertaschentücher meist, wenn du krank im Bett liegst? Such ihnen einen Platz in der Schlafzimmerschublade. Bist du aber selten krank und musst dafür bei romantischen Filmen regelmäßig ein Tränchen verdrücken? Ab mit den Taschentüchern ins Wohnzimmer.
Anschließend unterteilst du die großen Kategorien immer weiter. Zum Beispiel unterteilt du die Kategorie Bad in Pflegeprodukte und Hausapotheke. Die Pflegeprodukte wiederum in eine Kategorie Zahnpflege und eine Kategorie Körperpflege, Körperpflege kannst du dann wiederum in die Kategorien Seifen, Haarwaschmittel und Cremes und Fuß- und Nagelpflege unterteilen usw. Hast du deine kleinsten für dich sinnvoll erscheinenden Einheiten gefunden, dann sortierst du die zugehörigen Gegenstände übersichtlich in entsprechende kleine Schachteln oder Kisten, die du im besten Fall auch noch beschriftest. Die kleinen Schachteln und Kisten kannst du dann griffbereit in Schränken und Schublade verstauen.
Wenn du nicht alleine wohnst, besprich mit den anderen Familienmitgliedern bzw. Wohnpartnern das Ordnungssystem für die gemeinsam genutzten Gegenstände. So weiß jeder, wo er was findet und wohin er es wieder zurückräumen sollte.
Von Krimskramskisten und Treppenkörben
Im Idealfall räumst du, um die neu etablierte Ordnung zu bewahren, natürlich alle Gegenstände sofort nach Gebrauch wieder an ihren angestammten Platz. In der Realität scheitern daran jedoch die meisten. Gerade wer mit Kindern zusammenlebt, kann ein Lied davon singen. Es gibt hier aber ein paar kreative Zwischenlösungen, die dafür sorgen, dass man die Sache mit dem sofort wieder wegräumen nicht zu streng nehmen muss, die Wohnung aber trotzdem immer ordentlich aussieht und das Ordnungssystem mittel- und langfristig bestehen bleibt. Zum Beispiel kannst du eine Krimskramskiste einführen. Die Kinder malen gerade mit den Buntstiften, ihr müsst jetzt aber ganz schnell los? Einfach Stifte Radiergummis und Anspitzer rasch in die Krimskramskiste werfen. Die wird dann einmal die Woche, alle zwei Tage, ganz wie es zu euch passt, ausgeräumt und die hier gesammelten Gegenstände kommen wieder an ihren Platz.
Wenn du über mehrere Etagen wohnst, kann ein Treppenkorb beim Ordnung halten helfen. Du hast auf der unteren Etage etwas gebraucht, was normalerweise in der oberen Etage aufbewahrt wird und gerade keine Zeit oder Lust, hinauf zu laufen, um es wieder wegzuräumen? Solche Dinge kommen in den Treppenkorb und wenn du das nächste Mal nach oben gehst, nimmst du mit, was sich dort angesammelt hat und räumst es weg.
Wir haben übrigens bei uns eine Kruschelschublade eingeführt. Die wird einmal in der Woche ausgemistet und es kommen auch Sachen hinein, die die Kinder liegen gelassen haben oder die unterm Sofa gelandet sind und die beim Saubermachen auftauchen oder. So geht nichts verloren. Im Zweifelsfall findet man den vermissten, ganz besonderen Baustein in der Kruschelschublade.
Jeden Tag ein bisschen
Für wen Treppenkörbe und Krimskramskisten nicht funktionieren, der kann natürlich auch mit anderen Systemen die ersehnte Ordnung bewahren. Das Motto „jeden Tag ein bisschen“ funktioniert für viele im Kampf gegen das Chaos sehr gut. So kannst du beispielsweise jeden Tag zu einer festen Zeit, am besten abends, eine Viertelstunde einplanen, in der du alles aufräumst, was den Tag über liegen geblieben ist. So kommst du schwerlich in die Verlegenheit, eines Tages wieder vor einem Riesenchaos zu stehen. Alternativ kannst du dir auch für einmal in der Woche einen längeren festen Termin zum Aufräumen einplanen.
Wichtig ist, dass das Ordnung halten zu einer festen Gewohnheit wird, nur so ist es langfristig haltbar und wird schließlich ganz selbstverständlich.
In der neuen Wohnung Ordnung zu halten lohnt sich. Denn was gibt es schöneres, als sich abends in einem gemütlich aufgeräumten Wohnzimmer aufs Sofa fallen zu lassen? Und außerdem sind die Kisten garantiert viel schneller gepackt, wenn du das nächste Mal umziehst…