Nach den ersten drei Teilen meiner Artikelserie „Beim Umzug selber putzen“ hast Du nun bereits ein strahlendes Bad und eine saubere Küche. Nun stehen eigentlich in den Wohnräumen nur noch das Staubwischen und die Böden an – und schon bist Du fertig. Je nach Bodenbelag, musst Du aber zu unterschiedlichen Hilfsmitteln greifen, um ihn strahlend sauber zu reinigen. Ich erkläre Dir heute kurz und praxisnah, wie Du die vier häufigsten Bodenbeläge in Wohnungen putzen kannst.
Der pflegeleichte Laminatboden
Laminatböden sind in Mietwohnungen besonders häufig zu finden, da sie als sehr robust und pflegeleicht gelten. Moderne Materialien sorgen zudem für einen hochwertigen Look und so manches Laminat sieht einem echten Parkett- oder auch Dielenboden zum Verwechseln ähnlich. Auch die Reinigung des Laminats ist kinderleicht:
Schritt 1: Staubsaugen
Grobe Verschmutzungen entfernst Du erst einmal mit dem Staubsauger (im Notfall geht auch ein Besen). Kleine Steine solltest Du stets sofort aufsammeln, da diese sonst Kratzer im Laminat hinterlassen könnten.
Schritt 2: Feucht wischen
Nun kannst Du auch hartnäckigere Verschmutzungen vom Laminat entfernen, indem Du diesen feucht wischst. Feucht heißt aber keinesfalls nass, denn die im Laminat verarbeiteten Pressspanplatten saugen zu viel Wasser auf und quellen dadurch aus der Form. Gib daher etwas warmes Wasser auf ein Tuch und wringe es gut aus. Für besonders hartnäckige Flecken kannst Du zu einem speziellen Bodenbelagsreiniger aus dem Supermarkt oder der Drogerie greifen. Das Tuch darf nicht mehr tropfen und sollte sich nur leicht feucht anfühlen. Nach spätestens fünf Minuten sollte das Laminat wieder vollständig getrocknet sein, ansonsten hast Du zu viel Wasser verwendet.
Schritt 3: Laminat polieren
Sauber sollte das Laminat nun bereits sein. Wenn Du aber großen Wert auf einen schönen Glanz legst, kannst Du es zusätzlich noch polieren. Greife hierfür unbedingt zu einer extra Laminatbodenpflege aus dem Handel und trage eine hauchdünne Schutzschicht auf dem gesamten Boden auf. So vertuschst Du optimal kleine Kratzer, bringst den Laminatboden schön zum Glänzen und schützt ihn zugleich besser vor neuen Verschmutzungen oder Beschädigungen.
Das empfindliche Parkett
Zugegeben, so ein Echtholzfußboden sieht einfach toll aus. Leider handelt es sich dabei aber auch um einen der empfindlichsten Bodenbeläge. Je nach Art und Beschichtung des Parketts, gestaltet sich die Reinigung deshalb mehr oder weniger aufwändig. Mit der richtigen Pflege jedoch, wirst Du viele Jahre Freude an diesem langlebigen Bodenbelag haben.
Schritt 1: Staubsaugen
Auch den Parkettboden solltest Du erst einmal durch Fegen oder Staubsaugen von groben Verschmutzungen befreien.
Schritt 2: Feucht wischen
Anschließend greifst Du zum Mop oder Lappen und wischst die Oberfläche des Parkettbodens. Dieser ist bezüglich Wasser aber noch empfindlicher als der Laminatboden. Wringe den Lappen deshalb mehrmals fest aus, bis er nur noch leicht feucht ist. Auch der Parkettboden sollte nach spätestens fünf Minuten getrocknet sein. Als Reinigungsmittel verwendest Du etwas Hartholzseife für einen geölten und Lackseife für einen lackierten Parkettboden. Frage im Notfall beim Vermieter beziehungsweise Verkäufer nach um welche Art von Parkett es sich handelt.
Schritt 3: Renovierungspflege
Das Auffrischen eines Parkettbodens nennt sich Renovierungspflege. Hierbei geht es darum, die oberste, schützende Schicht des Parketts wieder herzustellen und zugleich einen tollen neuen Glanz zu erzeugen. Bei einem geölten Parkettboden greifst Du dafür zu einem Ölpflegemittel aus der Drogerie und einem speziellen Reiniger zum Entfetten des Parketts. Für einen lackierten Parkettboden hingegen, gibt es entsprechende Lackpflegemittel. Beachte stets die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung.
Der aufwändige Teppichboden
Teppichböden sind eigentlich aus der Mode. Schon nach wenigen Jahren sehen sie nämlich häufig nicht mehr allzu schön aus, haben Flecken und an Farbkraft verloren. Und passiert doch einmal ein Missgeschick, ist der Austausch eines Teppichbodens sehr aufwändig. Ebenso die Reinigung: Um einen Teppichboden beim Einzug in die neue Wohnung strahlend sauber und vor allem hygienisch zu reinigen, musst Du folgende Tipps beachten:
Schritt 1: Flecken sofort entfernen
Eine kleine Unachtsamkeit kann ausreichen und schon ist das Rotweinglas umgekippt, das Kind ist mit den dreckigen Schuhen in die Wohnung gerannt oder die Blumenerde verstreut sich über den Teppichboden. Je schneller Du bei Flecken reagierst, desto besser stehen Deine Chancen, diese vollständig entfernen zu können. Je nach Art der Verschmutzung, solltest Du deshalb sofort zum Staubsauger oder einem trockenen Lappen greifen. Vermeide es, Flüssigkeiten durch nasses Wischen entfernen zu wollen. Hierdurch ziehen sie erst recht tief in den Teppich ein und der Fleck wird durch die Ausbreitung des Wassers nur größer. Nimm sie stattdessen mit einem trockenen Lappen auf und streue eventuell Salz auf den Fleck. Dieses saugt die Flüssigkeit auf und Du kannst es später einfach mit dem Staubsauger wieder entfernen. Ein echter Geheimtipp bei Rotweinflecken auf dem Teppich.
Schritt 2: Regelmäßige Reinigung
Ein Teppichboden rächt sich schnell, wenn Du die regelmäßige Reinigung vernachlässigst. Nur durch regelmäßiges Staubsaugen kannst Du nämlich verhindern, dass Verschmutzungen tief in den Boden einziehen. So tief, dass sie später beinahe unmöglich zu entfernen sind. Greife daher regelmäßig zum Staubsauger.
Schritt 3: Tiefliegende Verschmutzungen entfernen
Doch was, wenn der Vormieter die Pflege des Teppichbodens ein wenig vernachlässigt hat und sich hässliche Flecken oder ein matter Grauschleier auf dem Bodenbelag abzeichnen? Greife zu einem Teppichreiniger aus der Drogerie. Diese sind in der Regel als Spray oder Pulver erhältlich. Beachte die jeweilige Gebrauchsanweisung oder lasse Dich hierzu von einem Teppichfachhändler beraten. Oder aber Du mietest im örtlichen Baumarkt einen Dampfreiniger, welcher bis tief in die Fasern eindringt und den Teppich wieder zum Strahlen bringt. Die Nutzungsgebühr schwankt dabei je nach Verleiher stark.
Schritt 4: Den Teppich imprägnieren
Um den strahlend sauberen Teppich nun auch bestmöglich vor neuen Verschmutzungen zu schützen, solltest Du ihn imprägnieren. Entsprechende Produkte findest Du beim Teppichfachhändler oder in der Drogerie. Die Imprägnierung dient als schmutzabweisende und schützende Schicht und lässt Deinen Teppichboden länger schön aussehen.
Die praktischen Fliesen
Fliesen sind in fast jeder Wohnung beziehungsweise jedem Haus zu finden. Mindestens in Bad und Küche sind sie nämlich der praktischste Bodenbelag. Damit diese in neuem Glanz erstrahlen, gehst Du wie folgt vor:
Schritt 1: Staubsaugen
Auch bei der Fliesenreinigung liegt der erste Schritt natürlich im Staubsaugen beziehungsweise Fegen, damit grobe Verschmutzungen später beim Wischen nicht stören oder Schlieren hinterlassen.
Schritt 2: Nass wischen
Nun kannst Du nass wischen. Bei den Fliesen darfst Du dabei auch tatsächlich zu etwas mehr Wasser greifen als beim Laminat oder Parkett. Gib einfach etwas warmes Wasser in einen Eimer und füge Spülmittel oder Haushaltsreiniger hinzu. Wische den gesamten Fliesenboden und trockne ihn anschließend mit einem Mikrofasertuch.
Schritt 3: Fugen reinigen
Die kompliziertesten Stellen an einem Fliesenboden sind eigentlich die Fugen. Gerade hier setzen sich sehr gerne Verschmutzungen oder erste Schimmelsporen in Bad und Küche ab. Greife daher zu einer alten Zahnbürste mit besonders harten Borsten. Als Reinigungsmittel kannst Du entweder etwas Backpulver mit Zitronensaft mischen oder handelsüblichen Haushaltsreiniger verwenden. Schrubben, Schmutz- oder Reinigungsmittelreste mit einem feuchten Tuch entfernen und fertig!
Schritt 4: Dampfreinigen
Dir ist der Fliesenboden noch nicht sauber genug? Dann kannst Du auch hier zum Dampfreiniger greifen. Allerdings strapaziert dieser die Fugen zwischen den Fliesen und sollte daher nicht allzu häufig Verwendung finden. Bei Deinem Einzug ist er aber eine super Möglichkeit, alle Rückstände und Verschmutzungen der Vormieter loszuwerden.
Endlich erstrahlt Deine Wohnung im neuen Glanz und ist bereit für Deinen Einzug. Du musst Dir nun keine Gedanken mehr um Bakterien, Keime & Co machen und kannst Dich stattdessen auf Deine Einrichtung und die schönen Momente im neuen Zuhause konzentrieren.
Weitere Artikel aus der Serie „Beim Umzug selber putzen“
Dieser Artikel ist Bestandteil einer Artikel-Serie mit insgesamt 4 Artikeln. Vielleicht gefällt ist auch einer der anderen Artikel aus dieser Serie spannend für dich? Hier eine Liste der weiteren Artikel meiner Artikelserie „Beim Umzug selber putzen“:
- Beim Umzug selber putzen Teil 1: Die alte Wohnung richtig hinterlassen
- Beim Umzug selber putzen Teil 2: Das Badezimmer auf Hochglanz bringen
- Beim Umzug selber putzen Teil 3: Liebe geht durch eine saubere Küche
- Beim Umzug selber putzen Teil 4: Putztipps für Deinen Bodenbelag (Dieser Artikel)
Solltest du nicht selber zu Schwamm, Besen, Staubsauger oder Schrubber greifen wollen, dann könnte dich auch mein Artikel „Putzen beim Umzug – so findest Du passende Dienstleister“ interessieren.